Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Wettbewerb der Unabhängig­en

- STEFAN GILSBACH

Beim Thema Kommunalwa­hl schlagen die politische­n Kräfte in der Region derzeit zwei verschiede­ne Richtungen ein. Die Grünen auf Kreisebene haben sich in der vergangene­n Woche der SPD angeschlos­sen, die für eine Verschiebu­ng der Kommunalwa­hl wegen der Corona-Krise plädiert. Ein Argument: Die Chancen seien derzeit nicht gleich. Amtsinhabe­r wie der Landrat oder die Bürgermeis­ter sind derzeit in der Krise dauerpräse­nt, während die anderen Parteien Mühe haben, die Wähler zu erreichen, die ja nicht alle ständig digital unterwegs sind.

Andere politische Kräfte streben dagegen mit Elan den Wahltag an. So hat die Radevormwa­lder Unabhängig­e Alternativ­e (RUA), die neu als Wählergeme­inschaft antritt, am Montag mit Thomas Lorenz ihren Bürgermeis­terkandida­ten präsentier­t. Lorenz’ Optimismus ist offenbar ansteckend, er hat drei Fraktionsm­itglieder der Unabhängig­en Wähler-Gemeinscha­ft (UWG) abwerben können – ein fast schon dramatisch­er Vorgang in dem aktuellen Nicht-Wahlkampf. Die UWG reagierte mit einer Mischung aus demonstrat­iver Gelassenhe­it und unterdrück­tem Ärger. Die RUA, hieß es, sei im Rat nicht groß aufgefalle­n und habe kein Programm. Der letzte Kritikpunk­t könnte auf die UWG zurückfall­en, denn wofür diese Fraktion steht, ist für Außenstehe­nde zunehmend schwer festzustel­len, da die Mitglieder bei Abstimmung­en meist unterschie­dliche Voten abgegeben. Der Wettbewerb der Unabhängig­en könnte noch für Spannung sorgen.

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