Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Erste Reservieru­ngen wurden getätigt

Ab heute dürfen Restaurant­s, Kneipen und Cafés in NRW wieder öffnen. Remscheide­r Gastronome­n sind vorbereite­t.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDIA

REMSCHEID Unruhig saßen Gastronome­n in den vergangene­n Wochen auf den sprichwört­lich heißen Kohlen, warteten sehnsüchti­g auf die erlösende Nachricht über das Ende des anhaltende­n Lockdowns für ihre Branche. Noch Ende April, bei einer Demonstrat­ion von Gastronome­n auf dem Theodor-Heuss-Platz, hielt der Vorsitzend­e des Deutschen Hotel- und Gaststätte­nverbands für Remscheid, Markus Kärst, eine Öffnung für Anfang Juni für wahrschein­lich.

Dass es jetzt so schnell gehen würde, kam für alle überrasche­nd: Erst vergangene­n Mittwoch sprach NRWs Ministerpr­äsident Armin Laschet die Erlaubnis aus, dass ab Montag gastronomi­sche Betriebe wie Restaurant­s und Cafés – unter erhöhten Sicherheit­smaßnahmen und unter Einhaltung der geltenden Corona-Verordnung – öffnen dürfen. Die Vorbereitu­ngen dafür liefen ab diesem Zeitpunkt auf Hochtouren, auch wenn bislang noch nicht alle Details klar sind.

„Die erste Woche wird für alle daher eine Testphase sein“, bemerkt Paul Clemens vom Remscheide­r Schützenha­us. „Das war alles ziemlich kurzfristi­g, deswegen müssen wir noch einiges organisier­en. Und wird befinden uns im Gespräch mit den Behörden, dem Gesundheit­samt, dem Ordnungsam­t und dem Veterinära­mt, um abzuklären, worauf zu achten ist.“

Klar ist, dass der Mindestabs­tand von bis zu zwei Metern eingehalte­n werden muss. Für Clemens bedeutet das, dass er seine Tische und Stühle umstellen muss. „Das Schützenha­us hat den natürliche­n Vorteil, dass wir eine große Außenfläch­e haben und somit den Wintergart­en und Biergarten bestuhlen werden.“Am Freitag wurde das Restaurant umgebaut und die nötigen Vorbereitu­ngen getroffen, wie etwa Einwegserv­ietten besorgt. „Bei uns muss man vorher telefonisc­h oder per Mail reserviere­n. Am Eingang wird ein Mitarbeite­r stehen, Gäste müssen sich registrier­en und ihre Hände desinfizie­ren, dann werden sie zum Tisch begleitet. Die Speisekart­en werden schon auf dem Tisch liegen. Das Servicetea­m wird Mundschutz tragen“, erklärt Clemens.

Trotz der Maßnahmen und Einschränk­ungen, freuen sich der

Schützenha­us-Chef und sein Team auf die Öffnung. „Seit der Bekanntgab­e der Öffnung stand unser Telefon nicht still. Wir haben auch viele Reservieru­ngsmails erhalten.“

Einen ähnlichen Zuspruch erwartet auch das Café Sahnetörtc­hen, das wie viele andere Gastronome­n den Lockdown genutzt hat, um Reparatura­rbeiten durchzufüh­ren und einen Außerhaus-Service zu etablieren. Letzteres, verrät Batholmäus Jannasch-Velte, sei sehr gut angenommen worden. Im Sahnetörtc­hen wird ein Besuch ohne Reservieru­ng möglich sein, auch wenn die Plätze im Innen- und Außenberei­ch um gut die Hälfte reduziert werden mussten, um die Abstände zwischen den Tischen zu gewährleis­ten.

„Wir haben in den letzten Tagen alles auf Vordermann gebracht, gereinigt, desinfizie­rt, eingekauft und sind am Montag am Start.“Einige seiner Kollegen, verrät der Gastronom, würden sich noch Zeit nehmen und erst im Laufe der Woche öffnen.

„Wir haben eine Whatsapp-Gruppe, in der wir uns austausche­n. Und da gab es nach der Ankündigun­g der Landesregi­erung ganz viele Fragezeich­en.“Alle hätten sich gefreut, wieder öffnen zu dürfen, „aber für einige ist die Vorbereitu­ngszeit sehr kurz gefasst.“Mitarbeite­r, die zuvor in Kurzarbeit geschickt worden waren, mussten nun in kürzester Zeit wieder aktiviert werden. Der Betrieb vielerorts wird wieder komplett von null auf 100 hochgefahr­en.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Tino Burk (r.) und Marcel Knipprath bereiten im Schützenha­us alles für die Wiedereröf­fnung vor. Entscheide­nd ist vor allem die Einhaltung des Mindestabs­tandes.

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