Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Einzeln eintreten, kein Gesang – erste Messe nach der Corona-Pause

- VON FLORA TREIBER

RADEVORMWA­LD In der katholisch­en Kirchengem­einde St. Marien ist am Sonntag nach sieben Wochen erstmals wieder ein öffentlich­er Gottesdien­st gefeiert worden. Eine halbe Stunde vor Beginn der Messe wurde die schwere Holztür geöffnet und die Gläubigen durften einzeln in die Kirche eintreten.

Kontrollie­rt und begleitet wurde das Regelwerk von Ehrenamtle­rn der Kirchengem­einde. Matthias Lambert begrüßte alle Gäste an der Tür. Geschützt mit Mund- und Nasenbedec­kung wies er alle Teilnehmer der Messe auf den ersten Schritt, das Desinfizie­ren der Hände hin. An der Stelle, an der sonst das Weihwasser steht, muss jetzt ein Desinfekti­onsmittels­pender bedient werden. Ein weiterer Helfer trug im Anschluss die Namen und Adressen der Gläubigen in eine Liste ein. „Diese Liste ist vertraulic­h. Wir müssen sie aber führen, um eventuelle Infektions­ketten nachverfol­gen zu können“, sagt Matthias Lambert.

Wer in das Kirchensch­iff eintreten möchte, bekommt einen Platz zugewiesen. Regina Lambert übernahm diese Aufgabe gestern und führte die Männer, Frauen und Kinder einzeln an ihren Platz. Nur jede zweite Bank ist im Moment für öffentlich­e Gottesdien­ste geöffnet, die anderen sind mit einer Schnurr abgesperrt. „Pro offener Bank haben wir drei Plätze mit grünen Schildern markiert. Wenn eine Familie aus einem Haushalt mit mehr als drei Personen an der Messe teilnimmt, dürfen sie zusammen auf einer Bank sitzen“, erklärt Matthias Lambert.

Küster Frank Barlag behielt gestern den Überblick und bereitete die Messe gewissenha­ft vor. Abweisen musste er niemanden, obwohl die Kirche aktuell nur für 50 Menschen geöffnet ist. „Normalerwe­ise finden in unserer Kirche 380 Personen Platz“, sagt er. An dem ersten öffentlich­en Gottesdien­st nach sieben Wochen in der katholisch­en Kirchengem­einde St. Marien nahmen gestern 38 Menschen teil, alle mit Mund- und Nasenmaske, die dann am Platz abgelegt werden konnte. Diakon Burkhard Wittwer und Pfarrvikar Michael Weiler wiesen zu Beginn des Gottesdien­stes auf weitere Regelungen hin. „Wir werden nicht gemeinsam singen können, außerdem ist die Mund- und Kelchkommu­nion nicht möglich.“

Der Empfang der Heiligen Kommunion erfolgte bankweise. Mit Mindestabs­tand kamen die Gläubigen nach vorne, um die Heilige Kommunion mit Maske und zwei Metern Abstand zu empfangen. Auch zum Ende der Messe verließen die Besucher das Gotteshaus nur einzeln. Die Menschen dürfen sich nicht länger in der Kirche aufhalten oder nach der Messe zu einem Gespräch zusammenko­mmen“, sagt Matthias Lambert.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Regina Lambert zeigt einem Besucher den Platz für die erste Messe in der Corona-Krise.

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