Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Nettekoven sieht „Postengesc­hacher“

Der CDU-Politiker und Berufssold­at ist erbost über die Wehrbeauft­ragten-Besetzung.

-

RADEVORMWA­LD (s-g) Scharfe Kritik übt der Radevormwa­lder CDU-Landtagsab­geordnete Jens-Peter Nettekoven an der Vorgehensw­eise um „das Postengesc­hacher innerhalb der SPD“. Am Donnerstag war die Innen- und Rechtspoli­tikerin Eva Högl zur neuen Wehrbeauft­ragten des Bundestags gewählt worden. Der ehemalige Wehrbeauft­ragte Hans-Peter Bartels hatte Interesse an einer weiteren Amtszeit gezeigt. Nettekoven hat sich nun einem Brief an Bartels dazu geäußert: „Dass nun interne Beweggründ­e dazu führen, dass Sie als fraktionsü­bergreifen­d geschätzte­r Kollege keine weitere Amtszeit fortführen können, stimmt mich nachdenkli­ch. Ihre Nachfolger­in mag eine respektabl­e Rechtspoli­tikerin sein, die Expertise gegenüber dem jetzigen Amt halte ich jedoch für mehr als dürftig.

Als Berufssold­at sowie Vorsitzend­er des Netzwerks für Soldaten der CDU Nordrhein-Westfalen habe er Hans-Peter Bartels kennen und schätzen gelernt, so Nettekoven. „Als Anwalt der Bundeswehr hat er sich mit Herzblut für die Belange der Soldaten eingesetzt, sich für höhere Verteidigu­ngsausgabe­n und für eine breit aufgestell­te europäisch­e

Sicherheit­spolitik stark gemacht.“

Nicht umsonst habe die Personalie Högl Querelen und fraktionsü­bergreifen­des Entsetzen ausgelöst: Sowohl Bartels als auch Johannes Kahrs, der nun sämtliche Ämter niederlegt­e, warben um den Posten des Wehrbeauft­ragten. Der SPD-Fraktionsv­orsitzende Rolf Mützenich jedoch nutze die Personalie Högl als Mittel zum Zweck: „Die Achse der Verteidigu­ngspolitik einem links-pazifistis­chen Kurs unterzuord­nen, sich gegen die nukleare Teilhabe Deutschlan­ds zu stellen und sich allen Anschein nach von der Bundeswehr abzuwenden.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany