Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Presbyter treten wegen Corona verspätet den Dienst an.
Die Corona-Pandemie verzögert in der Evangelischen Kirchengemeinde die Konstituierung des neuen Presbyteriums. In alter Besetzung hat das Gremium die Stelle des Jugendreferenten für den Bezirk Stadt neu besetzt.
WERMELSKIRCHEN. Die neuen Presbyter der Evangelischen Kirchengemeinde in Wermelskirchen stehen noch in den Startlöchern. Während sich die Leitungsgremien der Kirchengemeinden in den meisten anderen Städten der Evangelischen Kirche im Rheinland bereits neu konstituiert haben, ist für die Wermelskirchener Bezirke weiter das alte Team im Einsatz – nach Sondergenehmigung des Kirchenkreises. Der Grund: „Wir sind ein
„Es ist wichtig, dass man sich vor einer Wahl schon kennengelernt hat“
Almuth Conrad Vorsitzende des Presbyteriums
großes Presbyterium“, erklärt die Vorsitzende Almuth Conrad, „und es wurden drei neue Mitglieder gewählt.“Um denen den Einstand zu erleichtern, habe das heimische Presbyterium die Verschiebung der Konstituierung beschlossen. „Wir müssen anschließend die Ausschüsse und wichtige Posten neu besetzen“, sagt Almuth Conrad, „dann wird es wichtig, dass man sich untereinander schon kennengelernt hat.“
Wenn Almuth Conrad von „wichtigen Posten“spricht, dann denkt sie an die Ämter des Finanzkirchmeisters und des Baukirchmeisters. Beide Posten werden gewöhnlich von Ehrenamtlichen besetzt, die entsprechende Fähigkeiten und Kenntnisse mitbringen. Insgesamt gehören zum Wermelskirchener Presbyterium 22 haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende – neben den Freiwilligen auch die Pfarrer und beruflich Mitarbeitende.
Eigentlich hatte der Zeitplan nach der Wahl am 1. März eine offizielle Einführung des neuen Presbyteriums am 29. März vorgesehen, die Konstituierung war für den 3. April anvisiert. Dann verschärfte sich die Situation durch die Corona-Pandemie. Der Einführungsgottesdienst wurde – wie alle anderen Veranstaltungen unter dem Dach der Kirchengemeinde – abgesagt. Die Evangelische Kirche im Rheinland ermöglichte für Presbyterien eine Konstituierung ohne persönlichen
Kontakt. Die Wermelskirchener entschieden sich für ihren eigenen Weg.
Für Ende April lud Almuth Conrad zu einer Presbyteriumssitzung auf Abstand ein – wer nicht persönlich kommen wollte, schaltete sich per Videokonferenz dazu. „Zu dieser Sitzung haben wir auch die neuen Mitglieder eingeladen“, erklärt die Vorsitzende, „so konnten wir uns wenigstens schon ein bisschen kennenlernen.“Die künftigen Presbyter nahmen dieses Angebot gerne an.
Bei diesem Treffen beschlossen die Verantwortlichen dann auch einen neuen Zeitplan: In einer Sitzung am 29. Mai soll sich das neue Presbyterium konstituieren. „Begleitet von einem kleinen, nicht öffentlichen Einführungsgottesdienst“, sagt Almuth Conrad. Das sei dann auch eine Art Probe, denn ab Pfingsten will auch die Evangelische Kirchengemeinde
in Wermelskirchen wieder zu öffentlichen Gottesdiensten einladen.
Zu einer Sondersitzung per Videokonferenz traf sich das Presbyterium am vergangenen Freitag. Einziger Tagesordnungspunkt: die Wahl eines neuen Jugendreferenten. Nach dem Weggang von Claudia Stracke sucht die Gemeinde für den Bezirk Stadt seit anderthalb Jahren nach einem Nachfolger. Bisher ohne Erfolg. In der letzten Ausschreibung hatte das Presbyterium wieder eine 100-Prozent-Stelle angeboten.
Mehrheitlich entschied sich das Presbyterium am Freitagabend schließlich für Joachim Momper. Er stellte sich online den Fragen des Presbyteriums und hatte zuvor eine Video-Andacht eingesandt, um sich so den Haupt- und Ehrenamtlichen der Gemeinde vorzustellen.