Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Fitness-Studios und Cafés freuen sich auf ihre Gäste.

Kaum hatten die Fitness-Studios und Rückenzent­ren am Montag ihren Türen geöffnet, kehrten die Besucher erleichter­t zurück.

- VON THERESA DEMSKI

WERMELSKIR­CHEN. Jolien Walther hatte seit Wochen auf diesen Moment gewartet. „Als ich die Nachrichte­n am Mittwoch las, habe ich mich total gefreut“, erzählt die 22-Jährige. Deswegen zögerte sie am Montagmorg­en auch nicht, packte ihre Sporttasch­e und machte sich auf den Weg in ihren Fitness-Club. Im „Fit-Inn“wurde sie gleich am Einfang von einer langen Liste von Hinweisen empfangen, von Desinfekti­onsmitteln und einem strahlende­n Geschäftsf­ührer.

„Wir sind froh, dass es weitergeht“, betonte Domenic vom Feld. Am Wochenende habe er alle Hände voll zu tun gehabt, um die Auflagen des Landes umsetzen zu können. „Die kamen sehr kurzfristi­g“, sagt der Club-Chef. Pünktlich zur Eröffnung am Montag stand aber alles bereit: Einzelne Geräte im Cardio-Bereich waren gesperrt, um den Mindestabs­tand einzuhalte­n, Desinfekti­onsmittel für Hände und Flächen standen bereit, und vor dem Training bekam jeder Besucher einen Zettel mit Hinweisen in die Hand gedrückt. „Wir haben Glück, dass wir so eine große Fläche haben“, befand vom Feld. Auf den etwa 700 Quadratmet­ern dürften bis zu 100 Besucher trainieren. Und weil die Kursusräum­e so groß sind, werden auch erste, ruhigere Kurse angeboten.

Die Nachfrage war am Montagmorg­en vom ersten Moment an groß: „Die üblichen Verdächtig­en standen schon um viertel vor acht vor der Tür“, freute sich vom Feld. Später traf dann Jolien Walther ein. „Endlich kann ich mich wieder auspowern“, erklärte sie zufrieden. „Ich merke schon, wie mir das gut tut.“Zwar müsse sie wieder ein paar Gewichte

weniger auflegen als noch vor der Krise, aber nun hoffe sie darauf, dass es nicht zu einer zweiten Schließung kommen müsse. Darauf hofft auch Domenic vom Feld und appelliert bei seinen Kunden an die Vernunft. Schwere Wochen würden hinter ihnen liegen. „Und wir werden erst später sagen können, ob wir das gut überstande­n haben“, erklärte er.

Auch im Therapie- und Rückenzent­rum an der Kölner Straße trainierte­n am Montag bereits die ersten Kunden. Schon in der vergangene­n Woche war das „therapeuti­sch begleitete Training“erlaubt worden. „Menschen mit akuten Beschwerde­n konnten Termine vereinbare­n“, erklärte Marina Dreyer. Voraussetz­ung: Sie mussten beim Training Handschuhe und Masken tragen. „Vor allem die Handschuhe erwiesen sich nicht als praktikabe­l“, erzählte Dreyer. „Der Schweiß lief den Menschen aus den Handschuhe­n die Arme runter“. Viele freuten sich trotzdem über die Rückkehr, denn die Beschwerde­n hätten sich während der Schließzei­ten bei vielen verstärkt, erzählte die Trainerin.

Seit Montag sind Handschuhe und Masken beim Training nun Geschichte. „Wir haben Trennwände eingericht­et, und der Besuch im Rückenzent­rum ist nur mit einem Termin möglich“, erklärte Marina Dreyer – „damit wir die Abstände einhalten können und es nicht zu voll wird.“Die Stimmung sei bestens und die Erleichter­ung groß.

Das stellte auch Susanne Neumann im Studio „Clever fit“fest. „Die Menschen freuen sich, dass sie wiederkomm­en können“, erzählte sie. Schon um kurz vor sechs hätten die ersten Besucher vor der Tür gestanden und strahlend eingecheck­t. „Kunden, die zum Muskelaufb­au kommen, nutzen die Gelegenhei­t genauso wie ältere Menschen oder Besucher, die abnehmen wollen“, berichtete sie. Unter den ersten Gästen des Tages seien zwei 80-Jährige gewesen, die das regelmäßig­e Training im Studio sehr vermisst hätten.

Am späten Vormittag stellte Susanne Neumann dann zufrieden fest, dass der übliche Betrieb herrsche. Allerdings hätten sie einige Geräte sperren und andere raussetzen müssen, um die Abstände zu gewährleis­ten. Getränkeba­r, Duschen und Umkleiden blieben geschlosse­n. „Und da sind immer noch offene Fragen“, befand sie, „ich habe schon beim Ordnungsam­t angerufen.“

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FOTO: JÜRGEN MOLL Der Fitness-Club Fit Inn hat seit Montag wieder geöffnet: Geschäftsf­ührer Domenic Vom Feld unterstütz­t Jolien Walther, die sich wieder über das Training freute.

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