Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
„Allen fehlt das Wassertraining“
Schwimmer vermissen in der Corona-Krise ihr wichtigstes Element.
SOLINGEN (tl) Vom Ausstand sind alle Sportler hart getroffen – manche trifft es aber noch deftiger. So fehlt den Schwimmern gleich ihr prägendes Element: Spezifisches Schwimmtraining ist ohne Wasser nur schwer möglich. Die Solinger Vereine arbeiten mit Trainingsplänen für Zuhause, um einen möglichst guten Ersatz zu präsentieren. „Allen fehlt das Wassertraining“, weiß Jürgen Altenhofen. Der Trainer des Ohligser TV weiß aber auch von ein paar kreativen Lösungen seiner Schwimmer zu berichten.
Dabei kann Linus-Fynn Manert (2003) die Schließung der Schwimmhallen wohl am besten kompensieren. „Er schwimmt im kleinen Pool im eigenen Garten am Widerstandsseil“, sagt Altenhofen. Bei dieser
Trainingsmethode erschweren sich die Bedingungen und es wird jede Menge Platz gespart – ideal also für die eigenen vier Wände.
Generell sei es bei den Ohligsern so, dass Pläne für das Heimtraining ausgearbeitet wurden: „Unser Athletiktrainer Pascal Knoche hat einen Plan erstellt“, sagt Altenhofen. Genau wie OTV-Spitzenschwimmerin Malena Knoch bereitet sich Knoche aktuell auf die Abitur-Prüfungen vor. Der Trainer hat Anleitungen fürs Zugseiltraining mitgegeben und verweist zudem regelmäßig auf neue Übungen von Schwimmtrainern auf Videoplattformen.
Malena Knoch hat sich zudem mit Julia Krewer, Erina Ibrahimi und Stine Saam zu einer Trainingsgruppe zusammengeschlossen – den Bedingungen
angepasst über einen Videochat. Stine Saam berichtet: „Wir machen jeden zweiten Tag ein Workout zusammen. Dabei verfolgen wir keinen festen Plan, sondern jede von uns schlägt der Reihen nach eine Übung vor, die sie gerne machen würde. So erstellen wir jedes Mal einen neuen Plan.“Hoch sei dabei der Spaßfaktor, gerade zu Beginn bleibt viel Zeit, „um ein bisschen zu quatschen“.
OTV-Trainer Altenhofen geht derweil selbst mit gutem Beispiel voran und hält sich auch ohne Wasserzeit fit: Seit der Klingenbad-Schließung Mitte März ist er schon über 1000 Kilometer geradelt. „Je nach Gelände auch mal mit dem E-Bike“, stehen auch die Wupperberge auf dem Programm.