Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Er erforschte die gefährlichsten Seuchen
Alte Fotos zeigen Robert Koch als einen ernsten Mann mit Vollbart und Nickelbrille. Durch diese Brille sah er als einer der ersten Menschen, wer hinter schlimmen Krankheiten steckt.
Geister sind schuld daran, wenn jemand krank wird. Oder Krankheiten sind eine Strafe Gottes. Solche Dinge glaubten viele Menschen in Deutschland vor etwa 150 Jahren. Erst nach und nach entdeckten Wissenschaftler, wer wirklich hinter vielen ansteckenden Krankheiten steckt: winzig kleine Viren und Bakterien. Einer dieser Wissenschaftler war Robert Koch. Zunächst arbeitete er als Landarzt. Doch dann gelang ihm etwas Sensationelles: In seinem Labor fand er die Erreger von damals weit verbreiteten Seuchen, etwa von Milzbrand und Tuberkulose. Er fotografierte die kleinen Erreger sogar mit dem Mikroskop. Das machte ihn berühmt!
Im Jahr 1891 gründeten die deutschen Herrscher extra für Robert Koch ein Forschungsinstitut in der Hauptstadt Berlin. Er und seine Mitarbeiter suchten dort nach weiteren Krankheitserregern. Und sie tüftelten an Ideen, wie man die Krankheiten behandeln kann oder wie sie sich verhindern lassen. Dieses Institut gibt es heute, also fast 130 Jahre später, noch immer. Es heißt nun Robert Koch-Institut. Die etwa 1100 Mitarbeiter dort sind für die Gesundheit in ganz Deutschland zuständig. Sie erforschen zum Beispiel Krankheiten wie Krebs. Und sie zählen vieles, etwa wie oft jemand im Land an Masern oder Windpocken erkrankt. Im Moment beschäftigt sich das Robert Koch-Institut besonders viel mit dem Coronavirus.
Als Robert Koch noch lebte, gab es das neue Coronavirus noch nicht. Wahrscheinlich hätte es ihn aber interessiert! Robert Koch war immer auf der Suche nach Krankheitserregern. Um etwa die Seuche Pest zu erforschen, reiste er nach Indien. In Italien beschäftigte er sich mit Malaria. Und in Ostafrika bekämpfte er die Schlafkrankheit. Vor 110 Jahren starb Robert Koch. dpa