Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
NRW erleichtert ab heute Einreise
Seit 0 Uhr müssen Reiserückkehrer aus Europa nicht mehr in häusliche Quarantäne.
DÜSSELDORF Nordrhein-Westfalen erleichtert die Einreise aus den europäischen Nachbarstaaten. Wie die Landesregierung am Abend mitteilte, wird die Regelung, dass sich Rückkehrer für zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben müssen, bereits ab dem heutigen Freitag, 0 Uhr, aufgehoben. Das Land veröffentlichte am Abend eine entsprechende Verordnung. Demnach entfällt die Quarantäne für Reisende, die aus den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sowie aus Island, Liechtenstein, Norwegen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland nach NRW einreisen. Sollte allerdings dort die Zahl der Neuinfizierten in einem der genannten Länder wieder über einen Wert von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von einer Woche steigen, würde die Quarantäne-Regelung wieder eingeführt. Für Einreisende aus Drittstaaten gilt sie ohnehin weiter.
Laschet hatte die Lockerung bereits Anfang der Woche im Interview mit unserer Redaktion angekündigt. „Da bin ich mit meiner Amtskollegin aus Rheinland-Pfalz und dem Kollegen aus dem Saarland einer Meinung.“Der wirtschaftliche Wiederaufbau Europas gelinge nur gemeinsam. Laschet hatte kritisiert, dass die vergangenen Wochen aus seiner Sicht „zu sehr nationalstaatlich und zu wenig europäisch geprägt“gewesen seien. „Wir brauchen neue europäische Ideen in einer Welt nach der Pandemie.“
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte den Bundesländern empfohlen, die Quarantäneregeln zu lockern und nur noch auf Menschen anzuwenden, die sich zuvor in Drittstaaten aufgehalten haben. Also beispielsweise nicht mehr für Deutsche, die aus Frankreich oder den Niederlanden einreisen. Die Entscheidung über die Quarantäneregeln liegt allein bei den Ländern.
Oppositionspolitiker im NRW-Landtag hatten sich skeptisch gezeigt: „Eine Lockerung der Quarantäne-Regelung birgt ein erhebliches Risiko“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Josef Neumann.