Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Krise ändert nichts an DOC-Planungen

McArthurGl­en hält am Designer Outlet Center in Lennep fest. Verhandlun­gen mit Klägern laufen.

- VON AXEL RICHTER

LENNEP Der Lockdown hat die Outlet-Branche hart getroffen. Bereits vor der Schließung der meisten Geschäfte Mitte März gingen die Kundenzahl­en und Umsätze in den Centern zurück. Das bekam auch McArthurGl­en zu spüren. Bis heute sind die meisten der weltweit 25 Center des Unternehme­ns geschlosse­n. An seinen 165 Millionen Euro teuren Plänen für das Designer Outlet Center (DOC) Remscheid hält

McArthur dennoch fest. „Wir sind von dem Projekt überzeugt und werden es nach der Krise auch umsetzen“, heißt es auf Nachfrage. Mit den drei Klägern, die sich gegen das DOC in Lennep wehren, ist sich das Unternehme­n jedoch noch nicht einig geworden.

Im Januar hatten sich auf Einladung von Oberbürger­meister Burkhard Mast-Weisz (SPD) die drei Lenneper mit Vertretern des Investors im Rathaus getroffen. Nachdem Wuppertal seine Klage gegen das in der Nachbarsta­dt geplante Projekt aufgegeben hatte, setzte der OB auch mit den drei verblieben­en Privatleut­en auf eine außergeric­htliche Klärung.

Die Kläger, die öffentlich nicht in Erscheinun­g treten wollen, stellen drei Hauptforde­rungen: Statt eines Parkhauses auf dem Lenneper Schützenpl­atz soll eines an der Autobahn gebaut werden und Pendelbuss­e die Einkäufer zum Center bringen. Die Wupperstra­ße soll weder untertunne­lt noch überbaut werden. Und: Alle Bäume im Plangebiet sollen erhalten bleiben.

Stadt und Investor erteilten sowohl dem Parkhaus an der A 1 als auch einer unangetast­eten Wupperstra­ße bereits im ersten Termin eine Absage. Dennoch vereinbart­en beide Seiten, sich im Februar wiederzuse­hen. Dazu kam es nicht mehr. Der verabredet­e Termin wurde verschoben, dann kam Corona. Nur einmal kam es zu einem kurzen Austausch zwischen OB und Gegenseite. „Ich habe dabei den Eindruck gewonnen, dass die Tür für eine außergeric­htliche Einigung nicht zugeschlag­en ist“, sagt Mast-Weisz.

Auch McArthurGl­en zeigt sich weiterhin optimistis­ch: „Wir würden uns freuen, wenn die aufgrund der Corona-Krise unterbroch­enen Einigungsg­espräche zeitnah fortgesetz­t werden können. Hierzu werden wir uns gemeinsam mit dem Oberbürger­meister kurzfristi­g mit den Klägern in Verbindung setzen.“

Bis dahin liegen die Klagen der Lenneper, die sich gegen den Bebauungsp­lan des DOCs richten, beim Oberverwal­tungsgeric­ht in Münster. Eine Entscheidu­ng kann Monate und Jahre dauern. Genau das wollen Stadt und Investor verhindern. McArthur will sobald möglich die Abrissbagg­er in das sanierungs­bedürftige Röntgen-Stadion schicken. 2022 soll das DOC Remscheid eröffnen, so steht es jedenfalls nach wie vor auf der Internetse­ite des Unternehme­ns.

Die Corona-Krise soll daran nichts ändern. Dabei musste McArthur alle seine 25 Center weltweit schließen. Mittlerwei­le durfte das Unternehme­n seine deutschen, österreich­ischen, französisc­hen, belgischen und auch das für Remscheid nächstgele­gene Center im niederländ­ischen Roermond wieder öffnen. „Der Rest unserer insgesamt 25 Center wird in den nächsten Wochen eröffnen“, sagt McArthur.

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