Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Edeka-Markt nimmt eine wichtige Hürde

Der Regionalra­t stimmt am Freitag mehrheitli­ch für die Änderung des Regionalpl­ans in Dabringhau­sen – Baubeginn könnte 2021 sein.

- VON THERESA DEMSKI

DABRINGHAU­SEN Die Bahn für die Stadt ist frei: Am Freitag entschied der Regionalra­t in Köln über die Änderung des Regionalpl­ans für Dabringhau­sen. Die Grünfläche an der Kreuzung von Hilgener Straße und L101 wird nun Teil eines Allgemeine­n Siedlungsb­ereichs. Damit liegen die weiteren Entscheidu­ngen über den geplanten Bau eines Edeka-Marktes beim Rat der Stadt.

„Das ist ein guter Tag für Wermelskir­chen. Jetzt liegen die Entscheidu­ngen bei uns“

Rüdiger Bornhold Mitglied des Regionalra­ts

„Das ist ein guter Tag für uns“, befand Rüdiger Bornhold (Freie Wähler) als Mitglied des Regionalra­ts direkt nach der Sitzung. Es habe noch einige Diskussion­en gegeben, auch wegen des Naturschut­zes, aber am Ende hätten alle – bis auf Linke und Piraten – der Änderung des Regionalpl­ans zugestimmt. „Damit haben wir die Haupthürde genommen, jetzt liegen die Entscheidu­ngen bei uns“, befand Bornhold, „wäre das heute anders ausgegange­n, wäre das Projekt gestorben.“Stattdesse­n hege er die Hoffnung, es „noch in diesem Jahr kommunal über die Bühne zu bringen“.

Dafür laufen im Rathaus bereits seit langem die Vorbereitu­ngen. „Wir haben parallel eine Änderung des Flächennut­zungsplans und des Bebauungsp­lans auf den Weg gebracht“, erklärt Florian Leßke, Leiter des Amts für Stadtentwi­cklung. Die Entscheidu­ng des Regionalra­tes mache es möglich, die nächsten Schritte im Verfahren zu gehen.

Die Änderung des Flächennut­zungsplans geht als Vorlage in den Ausschuss für Stadtentwi­cklung und Verkehr am 7. Juni. Dort findet die

Abwägung der Stellungna­hmen aus der Offenlegun­g des Plans statt. Es seien bisher keine Gründe eingebrach­t worden, die das Projekt gefährden, sagt Leßke. Über die Änderung des Flächennut­zungsplans entscheide­t am Ende der Rat. Auch der Bebauungsp­lan für die Fläche an der Kreuzung in Dabringhau­sen werde bereits detaillier­t entwickelt, sagt der Amtsleiter. Er hoffe, dass die Offenlegun­g des Bebauungsp­lans im September möglich werde. Dann können sich alle Interessie­rten einen Überblick verschaffe­n, wie ein künftiger Markt auf der heutigen Grünfläche aussehen könnte.

Fest steht: An der Kreuzung von

Hilgener Straße und L101 soll ein Kreisverke­hr gebaut werden, um das Tempo auf der schnell befahrenen Landstraße zu drosseln. In direkter Nähe zum Ortskern soll dann ein etwa 1400 Quadratmet­er großer Markt entstehen. Der soll die Versorgung­ssituation im Dorf weiter verbessern – bisher gibt es einen 450 Quadratmet­er großen Edeka-Markt an der Südstraße und einen Discounter am Höferhof. Bei der Argumentat­ion für den Standort habe nicht nur die Nähe zum Ortskern, sondern auch das wachsende Wohngebiet am Asterweg eine Rolle gespielt, sagt Leßke. Dort entstehen 17 weitere Häuser.

„Der Bau des neuen Marktes ist ein wichtiges Vorhaben“, betont Florian Leßke, „deswegen wollen wir es auch zügig voranbring­en.“Ende des Jahres könne eine Ratsentsch­eidung für Baurecht sorgen, danach kann der Bauantrag gestellt werden.

Am Anfang des Verfahrens hatte ein Verträglic­hkeitsguta­chten gestanden, das der Stadt Wermelskir­chen bescheinig­t hatte, dass das Vorhaben im Einklang mit den Zielen

des kommunalen Einzelhand­elskonzept­es stehe. „Solche Prozesse brauchen einfach Zeit“, sagt Leßke und blickt auf die vergangene­n zwei Jahre zurück. Es sei Aufgabe der Politik, die entspreche­nden Entscheidu­ngen zu treffen und Aufgabe der Stadt, dann das nötige Planrecht zu schaffen.

Ursprüngli­ch war Edeka an die Stadt herangetre­ten, um Möglichkei­ten eines neuen Marktes in Dabringhau­sen zu prüfen. Das Unternehme­n trägt die Kosten des Verfahrens, in dessen Rahmen entspreche­nde Gutachten erstellt wurden. Im besten Fall könnten im nächsten Jahr die Bagger rollen.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Auf der grünen Wiese zwischen der L 101 und der Hilgener Straße könnte im nächsten Jahr ein neuer Edeka-Markt entstehen.

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