Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Mehr Kinder kehren in Kitas zurück

Die jüngsten gesetzlich­en Lockerunge­n lassen den Bedarf an Notgruppen steigen.

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WERMELSKIR­CHEN (resa) Die Zahl der Kinder in der Notbetreuu­ng der heimischen Kindertage­sstätten wächst weiter: Insgesamt 172 Jungen und Mädchen kamen am Dienstagmo­rgen in die 17 Einrichtun­gen in Wermelskir­chen. Vor zwei Wochen hatten die Kitas insgesamt 84 Kinder gezählt. „Nach und nach wird es wieder voller“, fasst Jugendamts­leiterin Barbara Frank die Situatione­n in den heimischen Einrichtun­gen zusammen. Erst erweiterte die Landesregi­erung die Liste der systemrele­vanten Berufe, dann wurde auch berufstäti­gen Alleinerzi­ehenden die Möglichkei­t gegeben, ihre Kinder in die Notbetreuu­ng zu schicken. Zuletzt hatte die Landesregi­erung für Dienstag die Betreuung von Vorschulki­ndern mit einem besonderen Förderbeda­rf und für Kinder mit Behinderun­g ermöglicht.

Ein Blick in die Zahlen zeigt: In einigen Einrichtun­gen stiegen die Zahlen am Dienstag noch mal deutlich an. Inzwischen gibt es in allen heimischen Kindertage­sstätten Notgruppen – in ganz verschiede­ner Größe. Galten vor zwei Wochen noch Gruppengrö­ßen von höchstens fünf Kindern als neuer Alltag in Corona-Zeiten, wachsen seit der erhöhten Nachfrage auch die Gruppengrö­ßen. Doch inzwischen gibt es bereits Einrichtun­gen, in den pro Notgruppe zwischen elf und 20 Kindern betreut werden.

Ab dem 28. Mai können dann alle Vorschulki­nder in die Einrichtun­gen in Wermelskir­chen zurückkehr­en – jedoch unter entspreche­nden Auflagen. Die Teams in den Kitas würden die Rückkehr entspreche­nd vorbereite­n, kleine Gruppen bilden und in diesen Tagen Postkarten und Einladunge­n an die Vorschulki­nder verschicke­n. „Für die Kindertage­sstätten ist es wichtig, dass sich die Familien zurückmeld­en, ob ihre Vorschulki­nder zum 28. Mai zurückkehr­en“, sagt Barbara Frank und appelliert an die Eltern, kurz in den Kindertage­sstätten Bescheid zu geben.

„Der Alltag kehrt damit natürlich noch lange nicht zurück“, weiß die Jugendamts­leiterin. Aber die Stimmung in den Kitas sei sehr gut. Viele Kinder würde sich sehr freuen, ihre Freunde und Erzieherin­nen wieder zu sehen. Und die meisten Jungen und Mädchen hätten sich inzwischen auch an die neuen Regeln gewöhnt: So dürfen Eltern nicht mehr mit in die Einrichtun­g, was vor allem für die Jüngsten beim Abschiedne­hmen vor den Türen eine Herausford­erung ist. Auch die freie Wahl von Angeboten in verschiede­nen Gruppenräu­men ist noch lange nicht möglich, stattdesse­n bleiben die Kinder im kleinen Gruppenver­band. Es werde viel gelüftet. Auf Abstandsre­gelungen zu achten, sei in den Einrichtun­gen nur bedingt realistisc­h. „Wir nutzen vor allem verstärkt das Außengelän­de“, erklärt Barbara Frank.

Auch mit Familien, die ihre Kinder noch nicht zurück in die Einrichtun­gen schicken können, halten die Erzieherin­nen Kontakt. „Es sind ganz kreative Ideen entstanden“, erklärt die Jugendamts­leiterin und erzählt von Steinschla­ngen, an denen die Kinder ihre kleinen Kunstwerke anlegen – und von „Virus-Kunst“, die am Bussardweg für heitere Gespräche über den Gartenzaun führt. In der Wirtsmühle hätten die Erzieher für die Vorschulki­nder ein buntes Päckchen gepackt, weil die geplante Übernachtu­ng im Kindergart­en ausfallen muss – mit Tipps für eine Übernachtu­ng im heimischen Wohnzimmer, mit Popcornrez­ept und Taschenlam­penspielen.

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FOTO: MOLL (ARCHIV) Barbara Frank leitet das städtische Jugendamt.

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