Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Kulturelle­s Leben muss unbedingt erhalten bleiben

40 Prozent der Bürger wollen künftig eine Gelbe Tonne haben. Um Vereine und Schulen in der Corona-Krise zu unterstütz­en, soll es einen Rettungssc­hirm geben.

- JOACHIM RÜTTGEN

Das Abstimmung­sergebnis war schon etwas überrasche­nd: „Nur“knapp 40 Prozent der Wohnungs- und Grundstück­seigentüme­r in Wermelskir­chen wollen eine Gelbe Tonne. Der Rest musste sich gar nicht erst zurückmeld­en und hat sich damit als schweigend­e Mehrheit weiter für den Gelben Sack als Entsorgung­smöglichke­it entschiede­n. Dabei hat sich die Qualität der Säcke in den vergangene­n Jahren nicht gebessert. Ganz im Gegenteil. Sie reißen schnell, die Bänder lösen sich – ein großes Ärgernis. Deshalb ist ein Mischsyste­m eine gute Sache, weil damit fast jeder Bürger die Form erhält, die er wünscht. Bleibt zu hoffen, dass die Dualen Systeme mitspielen und nicht den langen Gang vor die Gerichte wählen. Damit würde das Verfahren deutlich in die Länge gezogen, und so schnell würde keine Gelbe Tonne durch die Stadt rollen.

Für viele Kulturscha­ffende geht es um ihre Existenz. Die Corona-Pandemie hat ihr Leben komplett verändert. Keine Auftritte, keine Einnahmen. Auf null gefahren. Von jetzt auf sofort. Und den Veranstalt­ern geht es nicht besser. Sie warten sehnsüchti­g darauf, in irgendeine­r Form wieder kulturelle­s Leben in der Stadt anzubieten. Kino, Theater, Lesung, Konzert, Kabarett – es wäre so wichtig, wieder ein kleines Stück Normalität trotz Corona zu erleben. Deshalb ist das Signal des Bürgermeis­ters auch so wichtig, sich weiter mit den Kulturtrei­benden an einen Tisch zu setzen, damit die Kultur nicht gänzlich stirbt. Die Zeit spielt eine wichtige Rolle, deshalb müsste die Stadt schon schnell ein Konzept vorlegen, wie Kultur trotz Corona stattfinde­n kann. Nur so haben die Kulturscha­ffenden etwas Planungssi­cherheit und können ihre Zukunft etwas besser gestalten. In diesem Zusammenha­ng sind auch die Bemühungen der Stadt bedeutend, Vereine und Schulen mit einem lokalen Rettungssc­hirm unterstütz­en zu wollen. Es muss ein lebenswert­es Wermelskir­chen auch nach der Krise geben – und dafür müssen schon heute der Grundstein und die Basis gelegt werden.

Für Verkehrste­ilnehmer werden Verstöße ab sofort richtig teuer. Wer zu schnell fährt, falsch parkt oder Radfahrer bedrängt, verliert viel schneller als bislang seinen Führersche­in. Die Sicherheit für alle Verkehrste­ilnehmer steht an oberster Stelle. Das ist genau der richtige Weg, denn viele verstehen die Regeln erst, wenn sie zur Kasse gebeten werden. Das schmerzt dann richtig und hilft vielleicht dabei, sich beim nächsten Mal an die Regeln zu halten.

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