Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Schaumschläger
Ein neuer Kaffee-Trend namens „Dalgona“macht in sozialen Netzwerken die Runde. Er ist leicht herzustellen und eine interessante Abwechslung.
„Im Prinzip braucht man nur Instant-Kaffee, weil man den Rest in der Regel zu Hause hat“
Patrizia Wons Foodbloggerin
Das Getränk, das ein wenig nach einem Milchshake aussieht, ist im Grunde genommen ein Cappuccino – nur verkehrt herum. Die wahlweise heiße oder kalte Milch befindet sich unten im Glas und der kaffeehaltige Teil darüber. Diese Kaffeespezialität wird „Dalgona“oder auch „Whipped Coffee“genannt und hat sich zu einer Art Quarantäne-Drink entwickelt. Der Kaffee trägt den Namen „Dalgona“, weil er an den karamelligen Kaffeegeschmack einer gleichnamigen Süßigkeit aus Südkorea erinnert. Während der Corona-Zeit erfuhr das Getränk im Internet eine rasche Verbreitung und beherrscht derzeit die sozialen Netzwerke, wenn es um das Thema ausgefallene Getränke geht. Nicht ohne Grund: Der fluffig-braune Schaum, der auf die Milch getürmt wird, sieht nicht nur toll und fotogen aus, sondern ist zudem ganz einfach zuzubereiten.
Auch Bloggerin Patrizia Wons aus Duisburg wurde darauf aufmerksam und hat es selbst ausprobiert. „Im Prinzip braucht man nur Instant-Kaffee, weil man den Rest in der Regel zu Hause hat“, sagt Wons, die im „Momsblog“schreibt. Die Zutatenliste ist tatsächlich überschaubar. Für die Zubereitung braucht man vier Zutaten: löslichen Kaffee, auch Instantkaffee oder Kaffeeextrakt genannt, Wasser, Milch und Zucker. Diese Zutaten werden in zwei Schritten zusammengefügt.
Für den oberen Teil werden Instant-Kaffee, raffinierter Zucker und heißes Wasser in gleichen Mengen in eine Schüssel gegeben. Für eine Portion empfiehlt Patrizia Wons etwa zwei Esslöffel pro Zutat. Die Mengenangaben können je nach Geschmack variieren. Doch Bloggerin Wons rät, nicht zu sehr davon abzuweichen, da ansonsten die gewünschte Konsistenz ihrer Erfahrung nach nicht erreicht wird. Ebenfalls sei es wichtig, keinen normalen Kaffee, sondern löslichen Kaffee zu verwenden, andernfalls würde sich die fluffige Struktur des Kaffeeschaums nur schwierig herstellen lassen.
Als nächstes werden die Zutaten mit einem Handrührgerät, Mixer oder einem Schneebesen drei bis vier Minuten lang gerührt – bis eine steife, lockere Masse wie bei geschlagener Sahne entsteht. „Die cremige Textur am besten solange durchmischen, bis sie ihre Farbe von einem dunklen Braun zu einem hellen Karamellton wechselt“, empfiehlt Wons. Anschließend kommt die geschlagene Kaffeecreme über die Milch. Etwa zu zwei Drittel sollte das Glas mit der Milch gefüllt sein. Dafür kann herkömmliche Kuhmilch, aber auch pflanzliche Milch wie zum Beispiel Soja-, Kokos- oder Mandelmilch genutzt werden. Je nachdem, ob man das Getränk gerne heiß oder kalt trinken möchte, wird die Milch entweder erwärmt oder mit Eiswürfeln ergänzt. Für diejenigen, die einen kalorienärmeren Drink bevorzugen, kennt Wons auch eine „Low-carb-Version“, das heißt eine Variante mit wenig Kohlenhydraten. Statt Zucker fügt sie alternativen Zucker wie Xucker light oder Erythrit hinzu. Um der Kaffee-Mischung eine aromatisierende Note zu verleihen, kann je nach Belieben auch auf Kakao, Vanilleextrakt, geriebene Schokolade oder Zimt zurückgegriffen werden.
Ebenfalls aus Asien stammt eine andere Kaffeespezialität, die auf den ersten Blick etwas befremdlich wirken mag – der vietnamesische Eier-Kaffee. In Vietnam hat der Kaffeekonsum eine lange Tradition, der vor allem auf die Kolonialzeit zurückzuführen ist. Als in den 40er-Jahren die Kondensmilch zu einem knappen Gut wurde, behalfen sich die Einheimischen damit, stattdessen Eigelb zu benutzen. Daraus entstand der Eierkaffee „cà phê trúng“, der mehr wie ein Dessert schmeckt und vor allem in der nordvietnamesischen Metropole Hanoi zu finden ist.
Als Erfinder gilt der Barkeeper Nguyen Van Giang, der das Getränk seinen Gästen erstmalig im Jahr 1964 vorgesetzt haben soll. Der Eier-Kaffee schlug derart gut ein, dass Nguyen sein eigenes Café gründete, um selbst Kapital aus seiner Idee zu schlagen. Das originale Rezept ist bis heute ein streng gehütetes Geheimnis.
Dennoch kann man sich seinen Eierkaffee auch daheim zubereiten. Als Zutaten benötigt man Espresso oder starken Kaffee, ein Eigelb, zwei Esslöffel Kondensmilch (was etwa zehn Gramm Kaffeesahne entspricht) und einen Teelöffel Honig. Zunächst wird der Espresso aufgebrüht und in eine größere Tasse gegeben. Im zweiten Schritt wird das Eigelb mit der Kondensmilch und dem Honig gemischt und mit einem Schneebesen zu einem festen Schaum aufgeschlagen. Zum Schluss wird der Ei-Schaum auf dem Espresso verteilt und als Dekoration noch etwas Kakaopulver darüber gestreut. Fertig.