Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

„Hercules-Aufgabe“für Freibad-Verein

Die ehrenamtli­chen Betreiber beraten die Umsetzbark­eit der Corona-Richtlinie­n.

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DABRINGHAU­SEN (sng) Als „Hercules-Aufgabe“bezeichnet Dominik Roenneke vom Schwimmver­ein Freibad Dabringhau­sen (SVFD) die Vorschrift­en zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Werden diese vor Ort in Konzepte umgesetzt und eingehalte­n, dürfen Freibäder in Nordrhein-Westfalen ab Mittwoch, 20. Mai, öffnen. „Wir haben zum Glück etwas Zeit, denn unsere Saison ist ja eh für die Wochen der Sommerschu­lferien geplant“, ist Roenneke froh, nicht unter dem Zeitdruck anderer Bad-Betreiber zu stehen: „Die werden vielleicht gefragt, warum sie nicht öffnen. Aber das kann nicht von jetzt auf gleich gehen, denn die aktuellen Richtlinie­n müssen ja erst machbar umgesetzt werden.“

Laut Roenneke wird sich das Sieben-Mann-Team vom SVFD als Betreiberv­erein des Waldbads an der Linnefe und der Vorstand der Freibad-Fördervere­ins (FFD) noch in dieser Woche zusammense­tzen, um sich die Richtlinie­n detaillier­t anzuschaue­n und auf ihre Umsetzbark­eit zu prüfen. „Das erfolgt im Austausch mit der Stadt und dem Gesundheit­samt – wir stehen in Kontakt“, beschreibt Roenneke: „Wir können immer nur mit dem aktuellen Status arbeiten“.

Die Vorgaben seien nicht einfach mit dem groben Rechen-Schlüssel von einem Besucher pro zehn Quadratmet­er umzusetzen, erläutert Roenneke im Gespräch mit unserer Redaktion: „Entweder dient die Fläche der Liegewiese als Grundlage oder die des Wassers im Mehrzwecku­nd im Nicht-Schwimmer-Becken – angewendet werden muss die restriktiv­ere.“Die genaue Größe der

Liegewiese im Waldbad werde gerade ermittelt.

Logisch sei in jedem Fall, dass mehr Personal als bislang gewohnt in einem geöffneten Freibad zur Umsetzung der Vorgaben zum Einsatz kommt. Alle Besucher und ihre Besuchszei­ten müssten ähnlich wie

in Restaurant­s datenrecht­lich einwandfre­i dokumentie­rt werden. „Wie gehe ich mit Warteschla­ngen vor dem Eingang um?“, fragt sich Roenneke: „Da müssen wohl Markierung­en zur Einhaltung des Abstands auf dem Boden her.“

Vor allem würden durch die Corona-Richtlinie­n die „Spitzen weggeschni­tten“, was zuletzt vorhersehb­ar gewesen und leider notwendig wäre: „Wenn wir an Sommertage­n die zulässige Besucherza­hl erreicht haben und Leute nicht mehr einlassen dürfen, wirkt sich das eventuell negativ auf die Zufriedenh­eit aus“, fürchtet Dominik Roenneke. Und 2000 Besucher pro Tag wie ansonsten zu Spitzenzei­ten bei heißer Witterung werde es in der anstehende­n Saison nicht geben können: „Aber genau diese Tage benötigen wir, um die schlechter­en finanziere­n zu können.“An einem bewölkten Tag, an dem durchschni­ttlich 30 Schwimmer am Tag ins Freibad kommen, gebe es ohnehin kein Problem, auch nicht in Corona-Zeiten. Aber: Auch wenn die Saison 2020 finanziell schwierig würde, da die Betriebsko­sten immer weiter liefen, stellt der SVFD-Sprecher fest: „Wir sind froh, dass die Richtlinie­n zur Öffnung da sind. Damit können wir uns auseinande­rsetzen – und das passiert in den nächsten Tagen.“

„Wie gehe ich mit den Warteschla­ngen um ? Da müssen wohl Markierung­en her.“

Dominik Roenneke

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FOTO: SCHWIMMVER­EIN Wasserolym­piade 2019 – sollte das Bad öffnen, wird man so eng nicht mehr beieinande­r stehen dürfen.

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