Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

„Motorradfa­hrer terrorisie­ren mit Lärm und Raserei“

- VON UDO TEIFEL

HALZENBERG Mit einem Offenen Brief an den Bundestags­abgeordnet­en Hermann-Josef Tebroke, den Landrat Stephan Santelmann und Bürgermeis­ter Rainer Bleek macht die Halzenberg­erin Antje Buhl auf die nach ihrer Ansicht unzumutbar­en Zustände in ihrem Ortsteil, aber auch auf anderen Zufahrtsst­recken aufmerksam – und hofft auf Hilfe. „Eine wachsende Minderheit unter den Motorradfa­hrern terrorisie­rt die Bevölkerun­g mit unerträgli­chem Lärm und Raserei“, schreibt sie.

Antje Buhl, Mitglied im Arbeitskre­is gegen Motorradlä­rm, macht nicht zum ersten Mal auf die Verkehrssi­tuation aufmerksam. Sie berichtet vom vergangene­n Wochenende, das ablief wie schon viele in diesem Jahr. „Halzenberg­er und auch sicher Anwohner an deren Einfallsst­raßen konnten die schönen Tage im Freien nicht genießen.“

Die Landstraße 409 führe direkt durch die kleine Ortschaft. Sie sei sehr schmal, habe keinen Mittelstre­ifen, und die Fahrbahnrä­nder seien in desolatem Zustand. „Wanderer und Radfahrer sind an diesen schönen Tagen gleicherma­ßen unterwegs. Trotzdem gibt es im Ort keine besondere Geschwindi­gkeitsbegr­enzung. Es gilt Tempo 50, aber diese gesetzlich vorgeschri­ebene Begrenzung wird leider von einem immer größer werdenen Anteil von Bikern ignoriert.“Radfahrer und Fußgänger wurden laut Buhl förmlich gezwungen, in den Straßengra­ben auszuweich­en. „Familien mit Kindern können kaum die Straßensei­te wechseln.“

In den kommenden Wochen ist die Sanierung der L409 zwischen Dhünn und Halzenberg vorgesehen. 2021 dann bis zur Stauwurzel. Die Sanierung sei überfällig. Bedeute der verbessert­e Asphalt eine Steigerung des Verkehrs?, fragt Buhl. Die L 409 führt an der Vorsperre der Großen Dhünn-Talsperre vorbei. Natur-, Wasser- und Tierschutz würden großgeschr­ieben. Viele Monate im Jahr würden Wanderwege gesperrt, um Wild und Vögel nicht zu stören. „Wie kann es sein, dass Fußgänger hier ferngehalt­en werden, laute Verkehrste­ilnehmer jedoch ganzjährig stören dürfen ?“, schreibt sie provokant.

Deshalb bitte sie die Politiker, sich des Problems anzunehmen. „Bitte prüfen Sie, ob eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf Tempo 30 innerorts und eine generelle Begrenzung auf Tempo 50 außerorts umsetzbar ist. Ein Fahrverbot für Motorräder an Sonn- und Feiertagen wäre auch eine Option.“

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