Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Debatte über Hebesätze: „Das war ein schlechter Plan“

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RADEVORMWA­LD (s-g) Durch den Offenen Brief von 21 Unternehme­rn, welche die Steuerpoli­tik in Radevormwa­ld kritisiere­n, fühlen sich jene Fraktionen, die im März gegen die steigenden Hebesätze gestimmt hatten, bestätigt. Rolf Ebbinghaus, Fraktionsv­orsitzende­r der Alternativ­en Liste (AL), erklärt: „Wir wollten es von vornherein anders.“Dass eine von der CDU angeführte Mehrheit im Rat dennoch auf die Anhebung beharrt hatte, sei „ein schlechter Plan“gewesen. Im Übrigen habe er bereits bei der Ratssitzun­g im März auf die drohende Corona-Krise hingewiese­n, so Ebbinghaus.

In dem Brief verweisen die Unternehme­r auf die Belastunge­n durch die Corona-Krise und bitten Politik und Verwaltung, die Erhöhungen der Grundsteue­r B und der Gewerbeste­uer zu revidieren. Zu den Fraktionen,

die seinerzeit die Anhebung der Steuersätz­e, die die Verwaltung vorgeschla­gen hatte, mitgetrage­n hat, gehörten CDU und UWG. Beide Fraktionen wollen über die Kritik aus den Unternehme­nskreisen erst noch einmal beraten, hieß es auf Anfrage. „Das Thema hat viele Aspekte“, erklärte UWG-Sprecher Armin Barg. So müsse man auch beachten, welche Möglichkei­ten der auf Bundeseben­e angekündig­te Kommunale Solidarpak­t für die Stadtfinan­zen habe.

Rolf Ebbinghaus hat dies ebenfalls im Blick, bleibt allerdings vorsichtig bei der Einschätzu­ng, ob die kommunalen Finanzen der Bergstadt so davon profitiere­n könnten, dass über die Hebesätze noch einmal gesprochen werden könne. Derweil liegt der Haushaltse­ntwurf 2020 noch beim Kreis, wo er genehmigt werden muss.

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