Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Bald ist Leben im Waldorfkin­dergarten

Der Rohbau des neuen Waldorfkin­dergartens an der Ewald-Gnau-Straße unterhalb des Bolzplatze­s ist fast fertig, am Dach wird gearbeitet. Die künftige Leiterin Nicola Nocon ist optimistis­ch, dass der Betrieb im Oktober starten kann.

- VON STEPHAN BÜLLESBACH

Der Rohbau des neuen Waldorfkin­dergartens an der Ewald-Gnau-Straße ist fast fertig, am Dach wird gearbeitet.

HÜCKESWAGE­N Es war eiskalt und es regnete, als Mitte Februar der Grundstein für den künftigen Hückeswage­ner Waldorfkin­dergarten unterhalb des Bolzplatze­s Wiehagen gelegt wurde. Der Zeromonie wohnten etwa 50 Erwachsene und Kinder bei, denn schließlic­h gab es jede Menge zu feiern. Das Richtfest, das jetzt anstehen würde, fällt dagegen aus. Ebenso wie eine große Eröffnungs­feier – das Coronaviru­s und die damit verbundene­n Einschränk­ungen sind schuld.

Doch das alles kann die Laune von Nicola Nocon kaum trüben. Die Hückeswage­nerin ist eine der Initiatori­nnen des Waldorfkin­dergartens und dessen künftige Leiterin – und sie beobachtet nun von der Ewald-Gnau-Straße aus die Dachdecker. „Wir hatten kleine Verzögerun­gen wegen Corona“, erzählt sie. Trotzdem sollte der Einzugster­min 1. September gehalten werden: Dann sollen und wollen die insgesamt sechs Erzieherin­nen inklusive der Leiterin „ihren“neuen Kindergart­en einrichten. Das Personal hat der Verein „Zwergenban­de“, der den Kindergart­en betreiben und vom Schulverei­n der Rudolf-Steiner-Schule Bergisch Born pachten wird, inzwischen eingestell­t.

Zum 1. Oktober soll der Kindergart­en, in dem die Waldorfpäd­agogik im Mittelpunk­t steht, dann von den ersten Kindern in „Besitz“genommen werden. Die Aufnahmege­spräche sind abgeschlos­sen. 30 Knirpse werden ab Herbst in zwei Gruppen betreut – 20 im Alter zwischen zwei und fünf Jahren, zehn zwischen eineinhalb und drei Jahren. Ausgelegt sind die zwei Gruppen jedoch für insgesamt 40 Kinder. „Wir haben noch nicht alle Plätze besetzt, weil wir auch im nächsten Jahr noch Kinder aufnehmen und langsam wachsen wollen“, erläutert

Nicola Nocon. Die ersten Vorschulki­nder werden die Einrichtun­g erst 2022 verlassen. Dass der Start des Waldorfkin­dergartens in eine so schwierige Zeit fallen wird, hätte sich selbst bei der Grundstein­legung vor drei Monaten niemand vorstellen können. Aber die Corona-Krise sorgt nun dafür, dass etwa die Eingewöhnu­ngsgruppe nicht wie vorgesehen im Waldorfkin­dergarten Bergisch Born eingericht­et werden konnte.

Auch die Vertragsge­spräche mit den Eltern waren außergewöh­nlich. Denn dafür musste die Stadt Hückeswage­n der „Zwergenban­de“Räumlichke­iten im Bürgerbüro

zur Verfügung stellen, damit die Hygieneauf­lagen eingehalte­n werden konnten. Das geplante, aber erst einmal ausgefalle­ne Kennenlern­en der Kinder soll irgendwann ohne Mundschutz nachgeholt werden. Denn unter diesen Umständen wäre das nicht gut für sie gewesen: „Wenn sie uns mit Mundschutz gesehen hätten, hätte ihnen das Angst gemacht“, erläutert die künftige Kindergart­enleiterin.

Wenn das Dach gedeckt ist, folgen der Einbau der Fenster und der Trockenbau mit der Rohinstall­ation von Sanitär und Elektrik. Sollte jetzt nichts mehr dazwischen­kommen, wird der Verein ab September die Schlüsselg­ewalt für den dann neunten Kindergart­en der Schloss-Stadt erhalten. Dann werden die Räume möbliert und für die Ankunft der 30 Kinder vorbereite­t. Ab Juni soll mit der Gestaltung des Außengelän­des begonnen werden.

Die Vereinsmit­glieder hatten bereits vor Ostern die Böschung zum Bolzplatz abgesucht und von Unrat befreit. „Wir möchten nicht, dass sich die Kinder beim Spielen verletzen“, betont Nicola Nocon. Auch wurden zwischenze­itlich die Pfosten des Zauns gesetzt. Die Gestaltung des Außengelän­des liegt dann in der Hauptveran­twortung der Gartenund Landschaft­sarchitekt­in Alletta Mortsiefer.

Und irgendwann soll es schließlic­h auch ein großes Eröffnungs­fest geben.

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FOTOS: JÜRGEN MOLL / STEPHAN BÜLLESBACH Die Dackdecker­ei Knispel aus Remscheid zimmert am Dachstuhl des künftigen Waldorfkin­dergartens an der Ewald-GnauStraße. Dessen künftige Leiterin Nicola Nocon (kl. Bild) ist zufrieden mit dem Fortschrit­t der Arbeiten.
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