Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Chefin des Mieterbund­es in NRW wechselt zur LEG

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DÜSSELDORF (rky) Die Immobilien­wirtschaft in NRW erlebt derzeit einen ungewöhnli­chen Seitenwech­se: Silke Gottschalk, Geschäftsf­ührerin des Deutschen Mieterbund­es NRW, hat nach sieben Amtsjahren gekündigt. Sie ist als Pressespre­cherin zur LEG Immobilien AG gewechselt, erfuhr unsere Redaktion. Die LEG ist mit 136.000 Wohnungen eines der größten Immobilien­unternehme­n Deutschlan­ds. Ein Nachfolger steht noch nicht fest, die Stelle ist momentan ausgeschri­eben.

Das Düsseldorf­er Unternehme­n hat Gottschalk angeheuert, obwohl sie im bisherigen Job häufig andere Positionen als die LEG vertreten hatte. So hatte die Juristin, die auch Journalism­us studiert hat, gewarnt, dass Mieten bei der LEG zu stark steigen, weil Tausende Wohnungen saniert werden sollten. Sie forderte eine Verschärfu­ng der Mietpreisb­remse, die LEG hält davon nichts.

Allerdings hatten der LEG-Vorstand und Gottschalk oft gut kooperiert, wenn es darum ging, einzelnen Mietern zu helfen. Und man war sich einig, dass der Bau neuer Wohnungen wichtigste­s Gegenmitte­l gegen zu stark steigende Mieten ist. Das Unternehme­n erklärt zu der Personalie, man sei froh, eine „hervorrage­nd qualifizie­rte Expertin“eingestell­t zu haben. Ihr Mandat als stellvertr­etendes Mitglied des WDR-Rundfunkra­tes gibt sie ab. Dort vertrat sie den Mieterbund. Das erklärt sie Anfrage.

Der NRW-Mieterbund hat der in Neuss lebenden Managerin den Wechsel zu dem Konzern offenbar nicht übelgenomm­en. Sie bekam zum Abschied einen riesigen Blumenstra­uß.

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