Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Händewaschen vor dem Jugend-Training ist fast schon Routine
SOLINGEN (fab) Langsam aber sicher nimmt der Sport in der Region wieder Schwung auf und meldet sich aus der Corona-Pause zurück. Immer mehr Vereine sind bemüht, für ihre Mitglieder die den Umständen entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. „Bei allen Angeboten gilt als das oberste Prinzip der Gesundheitsschutz unserer Sportler und Trainer“, sagt exemplarisch Beate Globisch aus dem Vorstand des Ohligser Turnvereins. Sie hat in den vergangenen Tagen zusammen mit Petra Wilde aus der Geschäftsstelle, Martina Moravansky und Lidiya Hirsch vom Übungsleiter-Team sowie Hausmeister Alexander Hirsch ein enormes Pensum absolviert und konzentriert sich zunächst auf Freizeitund Gesundheitssport.
Zum Schaffen der Bedingungen gehörte unter anderem das Erstellen eines neuen Zeitplans, in dem auch Luft für Reinigungsmaßnahmen integriert wurde. Oder „eine praktikable Lösung für den sicheren Ein- und Ausgang der Sportler“, wie Globisch erläutert. Dazu wurde auch für eine neue Raumeinteilung gesorgt, die das Einhalten der vorgeschriebenen Abstände untereinander ermöglicht. Außerdem erstellten die Verantwortlichen des OTV einen Verhaltenskatalog, der von allen Mitgliedern verinnerlicht und umgesetzt werden muss. Dazu gehört: Umkleiden und Duschen dürfen nicht genutzt werden. Körperkontakt untereinander ist nicht erlaubt. Wer Sport treiben möchte, muss sich mit seinen persönlichen Daten eintragen. Zwingend erforderlich ist eine telefonische Anmeldung. Die Angebote des OTV beschränken sich derzeit auf die drei großen Hallenteile, den Fitnessraum und die Wiese vor der Halle.
Auf dem Weg zurück in die Normalität befinden sich auch die Solinger Fußballvereine. Wie beispielsweise der VfB. Am Bavert wurden zusätzliche Spender für Desinfektionsmittel angebracht, ein spezieller Reinigungsplan für die sanitären Anlagen erstellt, Hinweisschilder gedruckt, ein reduzierter Trainingsplan und ein Maßnahmenplan zum
Schutz der Trainer, Spieler und Eltern ausgearbeitet.
Wie beim OTV und anderen Vereinen müssen auch beim VfB alle Sporttreibenden ein Formular ausfüllen. „Denn neben der Hygiene wissen wir inzwischen, dass die Dokumentation zur Nachverfolgung einer möglichen Infektionskette immens wichtig ist“, erklärt Bettina Heuschkel vom geschäftsführenden Vorstand, die zugibt: „Uns freut es ganz besonders, den Kids endlich ein weiteres Stück Normalität im Alltag geben zu können.“Dass dazu vor jedem Training erst einmal die Hände gewaschen werden müssen, gehöre eben einfach dazu. Heuschkel:
„Das ist inzwischen fast schon zur Routine geworden.“
Aber es gibt auch Vereine, die weiter Vorsicht walten lassen und schweren Herzens noch auf einige Angebote verzichten. Beim WMTV zum Beispiel haben Reha-Kurse wieder begonnen, auch Hockeyund Handball-Mannschaften trainieren seit ein paar Tagen – allerdings unter freiem Himmel. Sport für Kinder unter sechs Jahren wird aber noch nicht wieder angeboten. „Wir können nicht garantieren, dass wir die aktuellen Vorschriften in diesem Altersbereich einhalten können“, erklärt Pressesprecher Daniel Konrad.