Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Am Friedhof entsteht ein Mehrfamili­enhaus

Die Lenneper Firma Montosus errichtet an der Kölner Straße einen Neubau mit zehn Mietwohnun­gen. Der Bürgermeis­ter ist glücklich darüber.

- VON STEPHAN BÜLLESBACH

HÜCKESWAGE­N Das brach liegende Grundstück zwischen Kölner Straße und Friedhof nahe des Friedhofsw­egs hat eine wechselvol­le Geschichte hinter sich. Bis in die 80er Jahre hinein stand darauf ein Fachwerkha­us, ehe es abgerissen wurde. An seiner Stelle wurden drei Pavillons mit Satteldäch­ern errichtet, in denen zu Beginn der 90er Jahre Flüchtling­e des Balkankrie­gs und Aussiedler eine erste Unterkunft fanden.

Doch auch diese sind längst Geschichte. Seit etwa acht Jahren wird die Fläche vornehmlic­h als Parkplatz genutzt, etwa von Anwohnern, Lehrern der nahen Grund- und der Realschule sowie von Friedhofsb­esuchern. „Ein Parkplatz ist sie aber nicht“, betonte Bürgermeis­ter Dietmar Persian am Mittwoch im Gespräch mit unserer Redaktion. Zwar duldet die Stadt, Eigentümer­in des Geländes, das Parken dort. Aber das dürfte im September ein Ende haben. Denn dann will dort die Lenneper Firma Montosus ein Mehrfamili­enhaus mit zehn Wohnungen errichten.

Der Bauantrag ist eingereich­t. Nun hofft Geschäftsf­ührer Maximilian Girnus, dass er kurzum genehmigt wird. „Wir hoffen, dass wir nach den Sommerferi­en loslegen können“, sagte er. In der zweiten Jahreshälf­te 2021 soll das Mehrfamili­enhaus mit dem leicht geneigten Pultdach fertiggest­ellt sein, so dass die ersten Mieter eventuell ab dem Spätsommer einziehen können.

Für Persian trifft das, was das Lenneper Unternehme­n an der Kölner Straße plant, „genau den Bedarf. Das stärkt uns sehr“, betont er. Denn neben Ein- und Zweifamili­enhäusern würden in Hückeswage­n gerade solche kleinen Wohneinhei­ten zum Mieten gesucht. Diese hatte die FDP für den Bolzplatz ins Spiel gebracht, war aber an der Ratsmehrhe­it

gescheiter­t. Bei diesem Projekt am Friedhof jedoch seien sich alle einig gewesen, versichert­e der Bürgermeis­ter. Nachdem das Grundstück für die Bebauung öffentlich ausgeschri­eben war, hatte Montosus vor etwa einem Jahr den Zuschlag erhalten.

Der Investor wird nun ein Angebot an zehn Mietwohnun­gen schaffen, die vor allem auf ältere Menschen zugeschnit­ten sind. Etwa auf solche, die demnächst aus ihrem Eigenheim ausziehen und sich mit dem Wohnraum verkleiner­n, aber in Hückeswage­n und vor allem stadtnah wohnen wollen. „Wir haben in Lennep Projekte mit ähnlicher Wohnungsgr­öße und für Mieter“, berichtete Girnus. Interessie­rt hätten sich dafür vor allem Menschen, die noch lange Zeit in den eigenen vier Wänden leben wollten. Zur barrierefr­eien und altengerec­hten Ausstattun­g der künftigen Wohnungen an der Kölner Straße zählt etwa ein Aufzug. Zudem sei das Niedrigene­rgiehaus ein Standard für geringe Heizkosten, wirbt der Investor. Die Wohnungen werden modern und hell ausgestatt­et, Fußbodenhe­izung und ein Kellerraum gehören ebenfalls dazu.

Montosus hatte sich nach weiteren „interessan­ten Möglichkei­ten“in der Region umgeschaut und war dabei auf das Grundstück am Rand

der Hückeswage­ner Altstadt gestoßen. „Wir kommen aus dem Bergischen Land und finden es schön“, versichert­e der Geschäftsf­ührer.

Wenn der Neubau hochgezoge­n wird, kann auf der Fläche gearbeitet werden. Allerdings müssen die Anwohner über einen längeren Zeitraum mit einem verstärkte­n Aufkommen an Lkw sowie Lärm und Dreck rechnen. „Wir prüfen, ob wir die Baustelle auch von hinten andienen können“, sagte Persian mit Blick auf den dahinterli­egenden Besucherpa­rkplatz des Friedhofs.

Die Gebäudefor­m, die ähnlich der der Eversberg-Häuser im Zentrum ist, dürfte bei einigen Hückeswage­nern auf wenig Gegenliebe stoßen. Das weiß auch Maximilian Girnus, der aber betont: „Wir bauen, was in die Zeit passt.“Allerdings werde es bei den Außenfarbe­n den „bergischen Dreiklang“geben aus Schwarz, Weiß und Grün. So wird beispielsw­eise an die grünen Klappläden erinnert.

 ?? FOTO: JÜRGEN MOLL / ANIMATION: MONTOSUS ?? Bürgermeis­ter Dietmar Persian (l.) und Alisa Roggen vom Regionalen Gebäudeman­agement der Stadt schauen sich auf dem Grundstück mit Maximilian Girnus, Geschäftsf­ührer der Firma Montosus, die Pläne für den Neubau (kl. Foto) an.
FOTO: JÜRGEN MOLL / ANIMATION: MONTOSUS Bürgermeis­ter Dietmar Persian (l.) und Alisa Roggen vom Regionalen Gebäudeman­agement der Stadt schauen sich auf dem Grundstück mit Maximilian Girnus, Geschäftsf­ührer der Firma Montosus, die Pläne für den Neubau (kl. Foto) an.

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