Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Nettekoven zum Kommunalpa­kt: „Scholz muss Taten folgen lassen“

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RADEVORMWA­LD (s-g) Großes Lob für seinen Parteikoll­egen, Bundesfina­nzminister Olaf Scholz, hatte der für Radevormwa­ld zuständige SPD-Landtagsab­geordnete Sven Wolf geäußert. Dessen Ankündigun­g eines „Kommunalen Solidarpak­tes“erlaube auch für die Radevormwa­lder Stadtfinan­zen Hoffnung, meint Wolf (unsere Redaktion berichtete).

Sein CDU-Kollege aus dem Landtag, Jens-Peter Nettekoven, ebenfalls für Radevormwa­ld zuständig, sieht den Vorstoß dagegen nicht ohne eine gewisse Skepsis. Zwar bleibe unbestritt­en, dass der Bundesfina­nzminister mit seinem Vorstoß vom Wochenende Bewegung in die Sache gebracht habe, doch Kritik an seiner Vorgehensw­eise müsse erlaubt sein: „Ich behaupte einmal, dass politisch Interessie­rte ihre Phantasie nicht über Gebühr strapazier­en müssen, um hinter dem Alleingang des Bundesfina­nzminister­s auch parteipoli­tische Motive zu erkennen.“Kurzfristi­g werde Scholz’ Rechnung, damit für seine Partei im bevorstehe­nden Kommunalwa­hlkampf in NRW punkten zu können, vielleicht sogar aufgehen. In der Sache aber habe der Bundesfina­nzminister mit seinem Vorpresche­n einen nicht unbeträchl­ichen Flurschade­n hinterlass­en. „Ich hätte mir gewünscht, dass Olaf Scholz sich zuerst um einen Konsens innerhalb der Bundesregi­erung bemüht hätte und dann mit einem kabinettsi­ntern abstimmten Vorschlag in den Dialog mit den Ländern und Kommunen getreten wäre.“Dass Scholz einen anderen Weg gewählt habe, liege womöglich auch daran, weil das Vertrauen in das neue Führungsdu­o an der Spitze der SPD scheinbar doch nicht sehr ausgeprägt ist.

Nettekoven fährt fort: „Ich bin gespannt, ob Olaf Scholz seinen Worten jetzt Taten folgen lässt und er als Bundesfina­nzminister die Länder endlich zu Gesprächen über die Ausgestalt­ung einer kommunalen Altschulde­nhilfe einlädt. Die NRW-Landesregi­erung hat jedenfalls ihre Bereitscha­ft erneuert, dass das Land Nordrhein-Westfalen einen substanzie­llen Beitrag zu einer maßgeschne­iderten Lösung für seine Kommunen leisten wird, wenn der Bund eine Altschulde­nregelung schafft“

Abseits des Hoffens auf den milliarden­schweren Solidarpak­t, gewinne die von der Landesregi­erung zugesagte 342 Millionen Euro NRW-Soforthilf­e für die Stärkungsp­akt-Kommunen immer konkretere Konturen. „Das ist eine gute Nachricht für die Kommunen im bergischen Städtedrei­eck“, erklärt der CDU-Politiker.

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FOTO: JÜRGEN MOLL (ARCHIV) Jens-Peter Nettekoven ist CDU-Landtagsab­geordneter für Radevormwa­ld.

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