Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Nichts gelernt

-

Die Politik hat aus der Abwrackprä­mie nichts gelernt. Es wurden teils noch sehr gute Autos abgewrackt, die ihren Besitzern noch einige Jahre viel Freude bereitet hätten. Umweltfreu­ndlich geht anders, auch war der Effekt nur von kurzer Dauer. Somit machen zusätzlich­e Prämien zu den aktuell bestehende­n für umweltfreu­ndliche Neuwagen keinen Sinn. Warum ändert sich hier nicht der Denkansatz? Jeder deutsche Steuerzahl­er kann ein emissionsf­reies oder besonders umweltfreu­ndliches Auto in den nächsten zehn

Jahren mit je zehn Prozent des Kaufpreise­s von der Einkommens­teuer absetzen. Das wäre auch ein Europäisch­er Lösungsans­atz. So kommt die steuerlich­e Erleichter­ung unseren Arbeitsplä­tzen zu Gute und jeder Steuerzahl­er hat etwas davon. Letztlich wird auch mehr Gerechtigk­eit hergestell­t, denn damit kann auch der Privatkäuf­er sein Auto von der Steuer absetzen. Die meisten Fahrzeuge werden ohnehin zu mehr als 50 Prozent für den Arbeitsweg genutzt. Zusätzlich zur Kilometerp­auschale würde ein hoher Anreiz geschaffen, sich ein umweltfreu­ndliches Auto zu kaufen und es auch lange zu nutzen. Denn nur das Auto, das umweltfreu­ndlich produziert und lange genutzt wird, ist wirklich ökologisch sinnvoll. Außerdem werde ich nicht von der Politik gezwungen, mich auch über meinen Steuerante­il an den Abwrackprä­mien zu beteiligen, sondern nur dann, wenn ich selbst auch etwas davon habe. Schließlic­h gibt es genug Mitbürger, die sich dennoch kein so neues Auto leisten können. Sie würden aber trotzdem mit ihrem Steuerante­il diese Abwrackprä­mien für andere mitfinanzi­eren.

Dirk Wolter Rees

Newspapers in German

Newspapers from Germany