Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Nicht nachhaltig
Zu „Die Kaufprämie ist falsch, aber sie kommt“(RP vom 28. Mai): In dem Artikel werden ökonomische, soziale und ökologische Gründe dafür aufgeführt, warum die Prämie für die Autoindustrie falsch ist – und wohl trotzdem beschlossen wird. Den plausiblen Argumenten möchte ich noch hinzufügen, dass diese Prämie die Auto orientierte Politik – gegen die Klimaschutz-Ziele des Pariser Abkommens – fortschreibt, anstatt die dringend benötigte Verkehrswende zu befördern, z.B. mit Maßnahmen, die den (innerstädtischen) Autoverkehr reduzieren und Radverkehr sowie ÖPNV stärken. Die Abwrackprämie dagegen fördert die Tendenz, E-Fahrzeuge – oft auch als Zweitwagen für die Stadt – anzuschaffen, wahlweise aus asiatischer Produktion, wo ehemalige spezialisierte Ingenieure von VW mithalfen, serienreife E-Autos herzustellen, die nicht wie bei VW von Update zu Update die Werkstätten aufsuchen müssen. Außerdem führt die in der RP angesprochene Tendenz, im Interesse kurzfristig denkender Auto-Manager politisch das Falsche zu beschließen, zu immer mehr Politikverdrossenheit und zu Zweifeln daran, ob gewählte Entscheidungsträger im mehrheitlichen Interesse von Wählern handeln. Immerhin mehr als 60 Prozent der dazu Befragten finden die Abwrackprämie falsch! Deshalb mein Fazit: Unterstützung eines nachhaltigen Umweltverbundes
und Verkehrswende statt Abwrackprämie.
D. Wöske Düsseldorf