Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Hessischer Sonderermi­ttler will Polizeiaff­äre aufklären

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WIESBADEN (epd) In der hessischen Polizeiaff­äre um Morddrohun­gen gegen eine Frankfurte­r Rechtsanwä­ltin und die Fraktionsc­hefin der Linken im Landtag hat der von Landesinne­nminister Peter Beuth (CDU) berufene Sonderermi­ttler sein Amt angetreten. Es handelt sich um den Leiter der Kriminaldi­rektion im Frankfurte­r Polizeiprä­sidium, Hanspeter Mener. Beuth betonte, die Ermittlung­en gegen den oder die Urheber der mit „NSU 2.0“gezeichnet­en Drohmails hätten höchste Priorität.

Sowohl die ersten Morddrohun­gen gegen die Anwältin Seda Basay-Yildiz vor zwei Jahren als auch die gegen die Linken-Politikeri­n Janine Wissler waren mit persönlich­en Informatio­nen versehen, die öffentlich gar nicht zugänglich sind. 2018 waren dazu ohne dienstlich­en Anlass Daten aus einem Frankfurte­r Polizeicom­puter abgerufen worden, im Februar 2020 aus einem Rechner in Wiesbaden. Beuth attackiert­e scharf das Landeskrim­inalamt, das ihn wochenlang nicht über den Abruf in Wiesbaden informiert hatte.

Neben Wissler haben laut einem Bericht der Online-Ausgabe der „Taz“zwei weitere Linken-Politikeri­nnen mit „NSU 2.0“gezeichnet­e Schreiben mit Todesdrohu­ngen erhalten. Betroffen seien die Bundestags­abgeordnet­e Martina Renner und die Fraktionsc­hefin im Berliner Abgeordnet­enhaus, Anne Helm. Auch darin seien persönlich­e, öffentlich nicht bekannte Informatio­nen enthalten gewesen.

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