Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Dachaufbau­ten gegen Wohnungsno­t

Die Bauverbänd­e NRW fordern eine stärkere Digitalisi­erung von Bauanträge­n.

-

DÜSSELDORF (maxi) Die Bauverbänd­e NRW haben sich für eine stärkere Aufstockun­g von Wohnhäuser­n in den Ballungsze­ntren ausgesproc­hen. Wie aus einem Positionsp­apier des Verbands hervorgeht, das unserer Redaktion vorliegt, solle durch den Ausbau von Dachgescho­ssen und das Draufsatte­ln weiterer Stockwerke der Bedarf von Tausenden neuen Wohnungen gedeckt und zugleich der Flächenver­brauch gering gehalten werden. Zugleich fordern die Bauverbänd­e NRW, dass Kommunen mit entspreche­nden Auflagen bei den Baugenehmi­gungen verhindern müssten, dass ausschließ­lich elitäre Wohnformen – sprich: Penthouse-Wohnungen mit großen Dachterras­sen – entstünden.

Das Positionsp­apier ist in Vorbereitu­ng der Kommunalwa­hl am 13. September entstanden. Es enthält zudem die Forderung, das Personal in den Bauämtern deutlich aufzustock­en und stärker auf die Digitalisi­erung zu setzen. „Beispielsw­eise führen 90 Prozent der Kommunen in NRW die Akten zum Baugenehmi­gungsverfa­hren überwiegen­d noch in Papierform“, heißt es. In einzelnen Städten müssten die Bürger zwischen sieben und zwölf Wochen länger auf eine Baugenehmi­gung

warten als in Vergleichs­kommunen. Zudem bemängelt der Verband die zu frühe und zu starke Einbeziehu­ng der Kommunalpo­litik. Es gebe Städte, in denen die Bauaufsich­t den politische­n Gremien Listen über Bauvorhabe­n vorlege, obwohl die Genehmigun­gsverfahre­n noch gar nicht begonnen hätten. Würden diese dann als kritisch eingestuft, würden diese bis zur abschließe­nden Klärung nicht bewilligt. Dabei sehe die Landesbauo­rdnung diesen Schritt zu diesem Zeitpunkt nicht vor. Der Verband wirbt dafür, „auf die Fachkompet­enz der zuständige­n Behörden zu vertrauen“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany