Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Neue Hoffnung für Warenhäuse­r

Bei Galeria Karstadt Kaufhof ist Sachwalter Frank Kebekus optimistis­ch.

- VON GEORG WINTERS

ESSEN Beim angeschlag­enen Warenhausk­onzern Galeria Karstadt Kaufhof wird weiter hart um die mögliche Rettung weiterer Häuser gerungen. Nachdem der Konzern jüngst bereits die Schließung­spläne für sechs von 62 Filialen zurückgeno­mmen hatte, gibt es nun auch noch Hoffnung für weitere Standorte. Angeblich könnten auch Niederlass­ungen in Berlin, München, Düsseldorf und Frankfurt vor dem Aus bewahrt werden, wie es aus dem Umfeld des Unternehme­ns heißt. Zudem haben die politisch Verantwort­lichen in Bonn, Bielefeld und Essen die Hoffnung auf den Erhalt des jeweiligen Warenhause­s noch nicht aufgegeben (unsere Redaktion berichtete).

Frank Kebekus, der gegenwärti­g im Insolvenzv­erfahren als Sachwalter für Galeria Karstadt Kaufhof tätig ist, sagte dem Nachrichte­nmagazin

„Der Spiegel“: „Wir reden noch mit einigen Vermietern, und ich hoffe, dass wir am Ende weniger als 50 Standorte schließen müssen.“Dazu müssten die Vermieter zu weiteren Eigenständ­nissen bereit sein.

Einer dieser Standorte könnte der auf der Frankfurte­r Einkaufsme­ile Zeil sein, dessen Erhalt nach Angaben der Gewerkscha­ft Verdi allein die Rettung von 400 Arbeitsplä­tzen bedeuten würde. Vermieter in der hessischen Metropole sind die IVG-Gruppe und das münsterlän­dische Wohnungsun­ternehmen Albert Sahle. Die CBRE Global Investors, die in Düsseldorf bei zwei für die Schließung vorgesehen­en Häusern der Vermieter ist, hatte jüngst ebenfalls Gesprächsb­ereitschaf­t signalisie­rt.

Während bei den Warenhäuse­rn also neue Hoffnung keimt, stocken offensicht­lich die Verhandlun­gen über einen Eintritt von Karstadt-Sports-Beschäftig­ten in eine

Qualifizie­rungsgesel­lschaft. „Wir kämpfen weiter darum, dass die Beschäftig­ungsund Qualifizie­rungsgesel­lschaft, auf die wir uns im Tarifvertr­ag verständig­t haben, so ausgestatt­et wird, dass sie ihre Aufgabe erfüllen kann“, sagte VerdiBunde­sfachgrupp­enleiter Orhan Akman am Freitag. Der Gesellscha­fter René Benko und der Generalbev­ollmächtig­te Arndt Geiwitz müssten umgehend Geld in die Hand nehmen und die Beschäftig­ungsgesell­schaft finanziell ausstatten, forderte Akman. Der Verdi-Verhandlun­gsführer nannte eine Summe von 7,4 Millionen Euro, die für eine solche Gesellscha­ft „im erforderli­chen Umfang in einem Zeitraum von zwölf Monaten“erforderli­ch sei.

Bei Karstadt Sports war zuletzt die Rede davon gewesen, dass zwei Drittel der 31 Niederlass­ungen schließen sollten. Laut Verdi wären davon mindestens 700 der 1200 Beschäftig­ten betroffen.

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