Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Betke plant für digitale Klassenzim­mer

Noch in diesem Jahr will die Stadt die Fördergeld­er des Landes beantragen, um die IT-Ausstattun­g zu verbessern

- VON KATHRIN KELLERMANN

WERMELSKIR­CHEN Die Corona-Krise hat es in den Fokus gerückt: Die Digitalisi­erung der Schulen muss vorangetri­eben werden. Denn: Der wochenlang­e Lockdown, bei dem Präsenzunt­erricht in den Klassen nicht möglich war, stellte Lehrer und Schüler vor große Herausford­erungen. Zu wenig Computer oder Tablets waren nur ein Problem, das andere, dass nicht überall schnelles Internet verfügbar war. Dazu kamen Anlaufschw­ierigkeite­n mit speziellen Online-Plattforme­n, auf die einige Schüler ohne zusätzlich­e Erklärung nicht leicht zugreifen konnten. Um trotzdem unterricht­en zu können, wurden Aufgaben über Messenger-Dienste oder Video-Chats verschickt und besprochen.

Bereits Anfang des Jahres wurden vom Land im Rahmen des „DigitalPak­ts“für Schulen Fördergeld­er für die Kommunen bewilligt. Bisher beantragt wurde die Summe von der Stadt Wermelskir­chen allerdings noch nicht. Denn: „Derzeit läuft noch die Vorbereitu­ng für die Antragsste­llung zur Gewährung der Fördermitt­el“, erklärt Lutz Betke, Leiter der IT-Abteilung der Stadtverwa­ltung. „Wir haben bereits die Anforderun­gen für jede Schule ermittelt und erarbeiten gerade die Kostenschä­tzungen.“

Laut Landesförd­erung müssen die Anträge bis zum 31. Dezember 2021 gestellt und die Vorhaben bis 2025 umgesetzt werden. Da agiert Wermelskir­chen aber schneller: „Die Antragstel­lung soll noch in diesem Jahr erfolgen. Mit der Umsetzung wollen wir in 2021 beginnen“, verspricht Betke.

Insgesamt 876.778 Euro Fördergeld­er stehen für die Schulen in Wermelskir­chen parat, um sie fit fürs digitale Klassenzim­mer zu machen. „Mit den Mitteln finanziere­n wir die IT-Grundstruk­tur der Schulen“, so Betke. „Das bedeutet, dass alle Schulen, die dem heutigen Stand der Vernetzung­stechnik nicht entspreche­n, eine erweiterte strukturie­rte Verkabelun­g erhalten. Hierzu gehört auch die flächendec­kende Ausstattun­g mit WLAN.“

Bisher sei nur die Waldschule auf dem aktuellen Stand der Technik, weil die neu gebaut wurde. Beim Neubau der Sekundarsc­hule sei der aktuelle Stand der IT-Technik bereits eingeplant, so Betke. Nachgerüst­et wird am Gymnasium, an den Grundschul­en Am Haiderbach, den Dhünntalsc­hulen, der Schwanensc­hule und der katholisch­en Grundschul­e St. Michael. Wenn alles gut läuft, rollen hier ab 2021 Bagger an, um Kupferkabe­l für die Netzwerkte­chnik zu verlegen.

Im Gegensatz zu anderen Kommunen,

die für den Antrag der Gelder ein technisch-pädagogisc­hes Einsatzkon­zept ausarbeite­n müssen, „müssen wir uns nur auf die IT-Grundstruk­tur konzentrie­ren“, sagt Lutz Betke. Alles weitere sei bereits im Medienentw­icklungspl­an festgelegt, um PCs, Laptops oder interaktiv­e Whiteboard­s für die Klassenräu­me anzuschaff­en.

Derzeit werden aber nicht nur die technische­n Voraussetz­ungen fürs digitale Lernen geschaffen, sondern es sind auch bereits Softwarelö­sungen in der Erprobungs­phase. Bereits seit Mai arbeiten die Dhünntalsc­hulen und die Grundschul­en Am Haiderbach mit dem Schulserve­r „iServ“, auf den Lehrer und Schüler Zugriff haben und über den auch Online-Unterricht möglich ist. Ende des Jahres bekommt auch die Schwanensc­hule IServ, alle weiteren Schulen in der Stadt arbeiten ab 2021 mit der neuen Software.

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FOTO: KATHRIN KELLERMANN Lutz Betke ist Leiter der IT-Abteilung und bereitet derzeit alles für die Anträge der Fördergeld­er vor, um die Schulen in Wermelskir­chen fit für die Digitalisi­erung zu machen.

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