Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Nur eine Toilette? Das geht gar nicht!
Neue Mobilitätsangebote, der Toiletten-Engpass in der Grundschule; große Nachfrage nach Laborhunden – das passierte in dieser Woche in Wermelskirchen.
Das lange angekündigte Mobilitätskonzept des Kreises erreicht nun auch den Norden: Die erste E-Bike-Verleihstation wurde in Leichlingen eröffnet; wenn Wermelskirchen Glück hat, werden noch in diesem Monat die Räder geliefert. Und dann kann’s am Busbahnhof losgehen. Das ist ein Angebot, dass genutzt werden sollte. Wobei es eigentlich nicht nur für Wermelskirchener ist, aber auch. Es geht darum, dass der Öffentliche Personennahverkehr gestärkt wird. Wer mit dem Bus kommt, kann aufs Rad umsteigen. Doch wohin dann? Abgeben kann man es nur an den offiziellen Stationen - also die nächste wäre dann in Hilgen. Einfach abstellen wie die Scooter in Großstädten, das ist nicht möglich. Sicher auch nicht sinnvoll.
Der Weg zur Arbeit scheidet also aus. Damit aber sind die Räder nur für den Freizeitbereich nutzbar. Wobei der Fahrradbus eigentlich längst das Angebot ist, um den Tourismus zu fördern. Aber vielleicht ist es doch mal eine Alternative für Menschen, die ein E-Bike testen wollen. Oder weil sie sich nicht gleich an Rad kaufen wollen, um sich ein wenig zu bewegen. Vielleicht eben auch mal die Balkantrasse zu testen. Also: Rauf aufs Rad!
Mobilität ist im Moment das Schlagwort. In Ellinghausen steht jetzt eine Mitfahrbank. Früher gab es viele Bänke in den Dörfern und Hofschaften, wo man sich traf, wo dann auch mal ein Auto hielt, wo man gefragt wurde, ob man mitwolle. Das war vor Jahrzehnten. Jetzt gibt es Mitfahrbänke, damit Menschen wieder zueinander finden. In Ellinghausen sollte das eigentlich auch ohne Mitfahrbank gehen. Denn dort kennt man sich, da gehört der Klönschnack überm Gartenzaun dazu. Da weiß man, wer regelmäßig welche Strecken fährt, da wird man natürlich mitgenommen. Aber das Signal zählt. Und das ist wichtig.
Können Sie sich das vorstellen? Eine Grundschule. Und nur eine Toilette. Für Männer und Frauen. Nur eine. Dass das überhaupt noch erlaubt ist. Wer hat da die ganzen Jahren eigentlich die Augen verschlossen? Wo ist denn da die Schulaufsicht? Es wird Zeit, dass die Stadtverwaltung reagiert, sonst wird so ein Zustand schnell zum Bumerang. Bis zum Start des neuen Schuljahres sollte das doch wohl zu schaffen sein, oder? Wobei: Es wundert schon, dass ausgerechnet jetzt im Wahlkampf diese Situation publik wird.
Als Magda Ditges vor Jahrzehnten die ersten Laborhunde nach Wermelskirchen holte, schüttelten viele den Kopf. Die Vierbeiner hatten kein Hundeleben, mussten sich erst einmal ans Gass igehen, an Rasen oder Schnee gewöhnen. An Menschen sowieso. Doch die Beagle fanden und finden reißenden Absatz. Es gibt eine Warteliste, und der Tierschutzverein ist ein Garant, dass die süßen Vierbeiner in gute Hände kommen. Wichtig ist die Vermittlung auch für den Verein: Denn mit dem Geld finanzieren sie ihre übrige Arbeit. Das sollte niemand vergessen, der über diese Laborhunde heute noch die Nase rümpft.
UDO TEIFEL
Corona bestimmt längst unser Leben. Der beste Schutz sind die Maske und die Einhaltung von Abständen. Letzteres ist nicht überall möglich. Doch nur so halten wir die Infektionsraten niedrig, schützen uns – und natürlich auch andere. Auch die Corona-Warn-App ist ein Instrument, das helfen kann. Wenn man sie auf dem Handy eingerichtet hat. Nicht alle Senioren können die App herunterladen. Sie sollten sich nicht scheuen, einfach mal den Nachbarn zu fragen. Denn der digitale Kampf gegen die Pandemie hat erst begonnen, da sollte jeder gewappnet sein.