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BHC stimmt Regeländerung in der Bundesliga zu
SOLINGEN/WUPPERTAL (trd) Bei der Vollversammlung der 39 Handball-Erstund Zweitligisten drehte sich zwei Tage fast alles um die Folgen der Corona-Krise für Vereine und Liga. „Derzeit spricht nichts dagegen, dass wir am 1. Oktober loslegen können“, sagte Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL), im Anschluss an die Tagung. Ob dies mit oder ohne Zuschauer geschieht, entscheidet sich erst in den kommenden Wochen und Monaten. Doch die Vereinsvertreter beschäftigten sich auch noch mit anderen Themen.
So wurde eine Regeländerung beschlossen. Sollten zwei oder mehr Teams punktgleich sein, entscheidet künftig nicht mehr die Tordifferenz, sondern der direkte Vergleich. Auf diese Änderung verständigten sich die Clubs auf Wunsch von Bundestrainer Alfred Gislason, der sich davon mehr Ruhepausen für die Nationalspieler verspricht. „Ich kann die Argumente verstehen“, sagt Sebastian Hinze, Trainer des Bergischen HC. „Aber es verändert natürlich auch einiges für Teams in der unteren Tabellenhälfte. Auch dort sind die direkten Duelle nun noch ein bisschen wichtiger.“Zuletzt haben die Löwen von der Tordifferenz-Regel profitiert. So landete der BHC zum Beispiel in der abgebrochenen Saison vor dem punktgleichen HC Erlangen, der den direkten Vergleich hauchdünn für sich entschieden hatte. „Es ist aber keine Regel, an der unser Herz hängt“, erläutert Geschäftsführer Jörg Föste. „Deshalb sind wir der Argumentation gefolgt, dass die Vorteile der Änderung überwiegen, und haben zugestimmt.“
Ebenfalls beschlossen wurde, dass nicht nur der DHB-Pokal 2019/20 zu Ende geführt, sondern es einen weiteren Pokalsieger geben wird. Das Final-Four soll am 27. und 28. Februar in Hamburg mit den bereits
Qualifizierten Kiel, Lemgo, Hannover und Melsungen stattfinden. Ein zweites Final-Four soll am 5. und 6. Juni steigen. „Hintergrund ist, dass die Veranstaltung eine erhebliche Einnahmequelle für die HBL ist“, sagt Föste. Welche Teams dort spielen sollen, ist offen. Föste: „Ein Qualifikationsmodus ist nicht darstellbar, da die Termine fehlen. Und man konnte sich auch nicht darauf einigen, die Teilnehmer anhand der Bundesliga-Tabelle zu bestimmen.“