Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Luca Hafeneger eifert seinem Bruder nach
Der zwölfjährige Solinger Motorradfahrer startet in dieser Saison beim ADAC Mini Bike Cup
SOLINGEN (trd) Philipp Hafeneger gehörte über viele Jahre zu Solingens prominentesten Sportlern. Der Motorradfahrer durfte sich Vize-Europameister nennen, hat sogar Grand-Prix-Luft geschnuppert und war einer der erfolgreichsten Teilnehmer der Internationalen Deutschen Meisterschaft. Dass der Solinger auch familienintern ein Vorbild ist, ist daher keine Überraschung. Hafenegers jüngerer Bruder Luca hat sich nun ebenfalls dem Motorsport verschrieben und sagt: „Mein Ziel ist es, irgendwann in der MotoGP zu fahren.“Der Weg in die „Formel 1 der Motorradfahrer“ist aber noch lang. Luca Hafeneger wird im August 13 Jahre alt.
Der Nachwuchsfahrer weiß noch gar nicht so lange, dass er die gleiche Leidenschaft für das Motorrad hegt wie sein älterer Bruder. Mit drei Jahren saß er zwar zum ersten Mal auf einer sehr kleinen Ausführung und ist ein bisschen durch den Garten gefahren, doch für ihn stand lange nicht fest, dass er den Rennsport ambitionierter betreiben möchte. „Ich habe mit sieben Jahren meine erste Motocross-Maschine bekommen. Die hatte noch keine Gänge. Mit zehn gab es dann eine mit Schaltgetriebe“, erinnert sich der Schüler der Theodor-Heuss-Schule. „Aber es gab auch Zeiten, da hat mir das Motorradfahren gar nicht so viel Spaß gemacht.“Etwa, als er im Fußballverein aktiv war oder seine Liebe für Skier und Schlittschuhe entdeckt hat. „Warum das so war, kann ich heute kaum noch sagen“, sagt Luca Hafeneger.
Denn Motorräder liegen eben auch in der Familie. „Schon mein Opa ist Motocross gefahren“, weiß der Zwölfjährige. Und Vater Dirk gehört – ähnlich wie er früher bei Philipp war – zu seinen größten Förderern. So geriet der Rennsport immer wieder in den Fokus, und Luca entdeckte seine Faszination dafür. „Es macht einfach Spaß, so schnell über eine Strecke fahren“, sagt er mit Blick auf das Mini Bike, das er vor kurzem von seinem Vater geschenkt bekommen hat.
Durch seine Motocross-Erfahrung dauerte es nicht lange, bis er die Maschine beherrschte. „Es wird immer besser. Inzwischen schleift das Knie in Kurven gut über den Boden“, beschreibt der junge Sportler. Grund genug, in dieser Saison in einer Rennserie zu starten. Beim ADAC Mini Bike Cup tritt Luca Hafeneger in der Einsteiger-Klasse an. Corona verhinderte den pünktlichen Start, doch Ende Juni fanden auf der Kartbahn in Bopfingen die ersten beiden Rennen statt.
„Für das erste Mal war ich auf jeden Fall zufrieden“, sagt der Solinger, der während des Wettbewerbs beziehungsweise den Trainingsfahrten dort drei Mal gestürzt ist. „Im freien Training bin ich in einer Linkskurve ausgerutscht, dann ist mir im Kampf um die Plätze ein anderer in die Pedale gefahren, und im Regen hat es mich während der Aufwärmrunde erwischt“, beschreibt er die Erlebnisse trocken. Schlimmeres ist jeweils nicht passiert. Auch wenn in dem Zweikampf sogar das Bike seines Kontrahenten auf ihm landete. Hafeneger: „Ich kann aber sagen, dass die Dinger nicht leicht sind.“
In den beiden Rennen landete der Solinger auf den Plätzen zehn und zwölf. „Ich bin eben neu dabei, deshalb war das in Ordnung“, meint er. Dass er höher hinaus will, ist für ihn selbstverständlich: „Ich bin sehr ehrgeizig. Im Gesamtklassement möchte unter den ersten fünf landen.“