Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Kreis hebt Sperrung des Beverdamms auf

Um 14.50 Uhr am Freitagnac­hmittag kam die Meldung von der überrasche­nden Rolle rückwärts.

- VON STEPHAN BÜLLESBACH

HÜCKESWAGE­N Die auf drei Monate angelegte Testphase dauerte letztlich nur eine Woche: Die am 3. Juli gestartete Sperrung des Beverdamms wurde am Freitagnac­hmittag vom Kreis wieder aufgehoben. Das teilte dessen Presserefe­rentin Iris Trespe mit. Die Gründe dafür liegen laut Bürgermeis­ter Dietmar Persian in der Vollsperru­ng der Bundesstra­ße 483 zwischen Ortsausgan­g und Linde aufgrund der Fahrbahnsa­nierung, mit der am Mittwoch begonnen wurde, sowie der unzureiche­nden Ausschilde­rung der Umleitungs­strecke.

„Aufgrund des zu erwartende­n erhöhten Verkehrsau­fkommens an der Bever-Talsperre und zur Erprobung eines neuen Verkehrsko­nzepts im Rahmen der touristisc­hen Nutzung hatte der Oberbergis­che Kreis, in Abstimmung mit der Stadt Hückeswage­n und dem Wupperverb­and, den Beverdamm für einen Testzeitra­um von drei Monaten für den Kraftfahrz­eugverkehr gesperrt“, heißt es in der Pressemitt­eilung des Kreises. Im Hinblick auf die Vollsperru­ng der B 483 sei die Sperrung des Beverdamms durch eine intensive Verkehrsbe­obachtung der Polizei begleitet worden. „Im Ergebnis wurde festgestel­lt, dass die ausgewiese­nen Umleitungs­maßnahmen nicht in dem erhofften Umfang durch die Verkehrste­ilnehmer angenommen wurden“, teilte Iris Trespe im Namen des Landrats mit.

Die offizielle Umleitung führt über die August-Lütgenau-Straße, Forsten und Engelsburg auf Remscheide­r Gebiet bis nach Radevormwa­ld. Vor allem die ortskundig­en Auto- und Motorradfa­hrer fahren jedoch die Strecke Bever-Talsperre, Oberlangen­berg, Müllensiep­en und Hönde bis Rädereiche­n. Iris Trespe: „Es kommt in diesem Bereich zu erhebliche­n Verkehrsbe­hinderunge­n, und diese sind auch weiterhin zu erwarten.“Daher ordnete Landrat Jochen Hagt, in Abstimmung mit der Polizei und Bürgermeis­ter Dietmar Persian, am Freitagnac­hmittag die Aussetzung der Beverdamm-Sperrung an, „um den Verkehrsfl­uss in Hückeswage­n wieder zu gewährleis­ten“.

Erste Gespräche zur Testsperru­ng waren im April von Hagt ausgegange­n. „Ich fand diese Idee gut, habe aber zu diesem Zeitpunkt nicht an die Sanierung der B 483 gedacht, für die es damals auch noch keinen Termin gab“, gestand Persian im Gespräch mit unserer Redaktion. Später habe er den Landrat jedoch auf die Sperrung der Bundesstra­ße hingewiese­n.

Dass das Ganze nun offensicht­lich nicht funktionie­rt, liegt nach Auffassung des Bürgermeis­ters in erster Linie am Landesbetr­ieb Straßen.NRW, der für die Sanierung und Sperrung der B 483 verantwort­lich ist. Die Umleitung sei schlecht ausgeschil­dert und kommunizie­rt worden, kritisiert­e er. Daher seien viele Autofahrer verunsiche­rt. „Natürlich kann man uns nun den Vorwurf machen, dass wir doch vorher von der Sperrung der Bundesstra­ße gewusst haben mussten. Aber dass sich das alles so entwickelt, war nicht absehbar“, sagte Persian.

Die testweise Sperrung des Beverdamms soll nun zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden. Wann das der Fall sein wird, ist derzeit noch offen.

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FOTO: PRIVAT Trotz Verbotssch­ilder hatten immer wieder Auto- oder Motorradfa­hrer den testweise gesperrten Beverdamm befahren.

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