Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Radweg ist ein gutes Beispiel für Regionale-Förderung
Zehn Jahre nach seinem Bau hat sich der Radweg als wichtiges Infrastruktur-Projekt für Hückeswagen herauskristallisiert. So dürfte auch der Regionale 2025 eine große Bedeutung zukommen – vor allem fürs Schloss.
Es ist noch gar nicht so lange her, da erlebte die SchlossStadt einen wichtigen Wandel, dessen Auswirkungen bis heute spürbar sind. Vor zehn Jahren waren die Wupperauen für die Öffentlichkeit freigegeben sowie der Schlosshagen durchforstet und aufgepeppt worden. DAS Projekt der Regionale 2010 aber war von Beginn an der Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse. Dabei hatte zu Beginn der Überlegungen einige Jahre zuvor noch die Skepsis überwogen: Ein Radweg im Bergischen mit seinen vielen Anstiegen? Das lockt doch sowieso keine Touristen nach Hückeswagen, war häufig zu hören. Selbst die Grünen waren nicht gerade begeistert, forderten sie doch, die Trasse für eine etwaige Reaktivierung der Bahn nicht anzutasten. Alles Makulatur.
Zwar wäre es vermessen, den Radweg als „Goldgrube“zu bezeichnen. Dieses Infrastrukturprojekt, gefördert vom Land, aber zieht seit nunmehr zehn Jahren viele Auswärtige nach Hückeswagen. So mancher Tagestourist macht einen Abstecher vom Radweg in die Stadt, besucht die (Eis-) Cafés, geht bummeln oder schaut sich in der Altstadt um. Und die Einzelhändler stellen fest, dass die Radler dabei bei ihnen einkaufen und der eine oder andere sogar später nochmal wiederkommt. Der Radweg ist für sie und auch die Gastronomen also zumindest „Gold wert“. Auch wird deutlich, wie wichtig Regionale-Projekte sein können, die mit großer finanzieller Förderung durch das Land realisiert werden. Stärken sie doch den ländlichen Bereich.
Nun steht die nächste Regionale-Runde an: Hückeswagen bewirbt sich um Fördermittel für 2025, um die Innenstadt moderner und attraktiver zu gestalten. Das ist dringend nötig, und für die Umsetzung ist die Schloss-Stadt auf die Landeszuschüsse angewiesen. Das gilt für die Plätze im Zentrum, die Wupperauen und den Stadtpark, vor allem aber fürs Schloss, das dank der Regionale 2025 zum „neuen Radweg“werden könnte. Gelingt es, ein ansprechendes Konzept für die künftige Nutzung aufzustellen, sollte es kein Problem sein, die entsprechenden Fördermittel vom Land zu bekommen. Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) muss daher konsequent weiterverfolgt werden, denn „Geschichte“, wie dieser Tage von FaB und ihrem Bürgermeisterkandidaten angedeutet, ist es nicht. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass die Regionale-Förderung aufgrund der Corona-Finanzierungen gefährdet ist.
Der Vorschlag von FaB und Frank Mombauer, einen Schlossbauverein zu gründen, ist dagegen ein Schritt in die richtige Richtung. Wie ein solcher Förderverein einmal aussehen und welche Projekte er anregen kann, muss zu gegebener Zeit festgelegt werden. Alleine den notwendigen Umbau und die Modernisierung des Schlosses zu stemmen, wird er aber nicht schaffen können. Das muss schon Sache der Verwaltung und Politik sein, denn nur über diese Schiene wird Hückeswagen an die notwendigen Finanztöpfe gelangen.
Noch einmal zurück zum Radweg: Die Anbindung vom Bergischen Kreisel aus in die Stadt ist deutlich verbesserungswürdig
– das machte auch ein Gutachter jüngst im Planungsausschuss deutlich. Es gibt zwar einen Weg entlang des Skaterparks, der ist aber schmal und läuft auf unattraktive Altglascontainer zu. Hier muss angesetzt werden, um den Weg zu verbreitern und mit Hinweisschildern auf Altstadt, Handel und Gastronomie zu versehen. Auch dieses Projekt könnte im Zug der Regionale 2025 angegangen werden.