Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Radweg ist ein gutes Beispiel für Regionale-Förderung

Zehn Jahre nach seinem Bau hat sich der Radweg als wichtiges Infrastruk­tur-Projekt für Hückeswage­n herauskris­tallisiert. So dürfte auch der Regionale 2025 eine große Bedeutung zukommen – vor allem fürs Schloss.

- STEPHAN BÜLLESBACH

Es ist noch gar nicht so lange her, da erlebte die SchlossSta­dt einen wichtigen Wandel, dessen Auswirkung­en bis heute spürbar sind. Vor zehn Jahren waren die Wupperauen für die Öffentlich­keit freigegebe­n sowie der Schlosshag­en durchforst­et und aufgepeppt worden. DAS Projekt der Regionale 2010 aber war von Beginn an der Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse. Dabei hatte zu Beginn der Überlegung­en einige Jahre zuvor noch die Skepsis überwogen: Ein Radweg im Bergischen mit seinen vielen Anstiegen? Das lockt doch sowieso keine Touristen nach Hückeswage­n, war häufig zu hören. Selbst die Grünen waren nicht gerade begeistert, forderten sie doch, die Trasse für eine etwaige Reaktivier­ung der Bahn nicht anzutasten. Alles Makulatur.

Zwar wäre es vermessen, den Radweg als „Goldgrube“zu bezeichnen. Dieses Infrastruk­turprojekt, gefördert vom Land, aber zieht seit nunmehr zehn Jahren viele Auswärtige nach Hückeswage­n. So mancher Tagestouri­st macht einen Abstecher vom Radweg in die Stadt, besucht die (Eis-) Cafés, geht bummeln oder schaut sich in der Altstadt um. Und die Einzelhänd­ler stellen fest, dass die Radler dabei bei ihnen einkaufen und der eine oder andere sogar später nochmal wiederkomm­t. Der Radweg ist für sie und auch die Gastronome­n also zumindest „Gold wert“. Auch wird deutlich, wie wichtig Regionale-Projekte sein können, die mit großer finanziell­er Förderung durch das Land realisiert werden. Stärken sie doch den ländlichen Bereich.

Nun steht die nächste Regionale-Runde an: Hückeswage­n bewirbt sich um Fördermitt­el für 2025, um die Innenstadt moderner und attraktive­r zu gestalten. Das ist dringend nötig, und für die Umsetzung ist die Schloss-Stadt auf die Landeszusc­hüsse angewiesen. Das gilt für die Plätze im Zentrum, die Wupperauen und den Stadtpark, vor allem aber fürs Schloss, das dank der Regionale 2025 zum „neuen Radweg“werden könnte. Gelingt es, ein ansprechen­des Konzept für die künftige Nutzung aufzustell­en, sollte es kein Problem sein, die entspreche­nden Fördermitt­el vom Land zu bekommen. Das Integriert­e Stadtentwi­cklungskon­zept (ISEK) muss daher konsequent weiterverf­olgt werden, denn „Geschichte“, wie dieser Tage von FaB und ihrem Bürgermeis­terkandida­ten angedeutet, ist es nicht. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass die Regionale-Förderung aufgrund der Corona-Finanzieru­ngen gefährdet ist.

Der Vorschlag von FaB und Frank Mombauer, einen Schlossbau­verein zu gründen, ist dagegen ein Schritt in die richtige Richtung. Wie ein solcher Fördervere­in einmal aussehen und welche Projekte er anregen kann, muss zu gegebener Zeit festgelegt werden. Alleine den notwendige­n Umbau und die Modernisie­rung des Schlosses zu stemmen, wird er aber nicht schaffen können. Das muss schon Sache der Verwaltung und Politik sein, denn nur über diese Schiene wird Hückeswage­n an die notwendige­n Finanztöpf­e gelangen.

Noch einmal zurück zum Radweg: Die Anbindung vom Bergischen Kreisel aus in die Stadt ist deutlich verbesseru­ngswürdig

– das machte auch ein Gutachter jüngst im Planungsau­sschuss deutlich. Es gibt zwar einen Weg entlang des Skaterpark­s, der ist aber schmal und läuft auf unattrakti­ve Altglascon­tainer zu. Hier muss angesetzt werden, um den Weg zu verbreiter­n und mit Hinweissch­ildern auf Altstadt, Handel und Gastronomi­e zu versehen. Auch dieses Projekt könnte im Zug der Regionale 2025 angegangen werden.

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