Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Keine einheitlic­he Regeln beim Buseinstie­g

Edmund Biekowski hat ein Problem: Als Schwerbehi­nderter weiß er nie, wo er in den Bus einsteigen darf.

- VON JOACHIM RÜTTGEN

RADEVORMWA­LD Post aus Radevormwa­ld hat in diesen Tagen Landesverk­ehrsminist­er Hendrik Wüst erhalten. Zeitgleich wurden auch

Ministerpr­äsident Armin Laschet, Landrat Jochen Hagt und Bürgermeis­ter Johannes Mans informiert. Absender des Schreibens ist der CDU-Politiker und Stadtältes­te Edmund Biekowski, der sich über die unterschie­dlichen Einstiegsm­öglichkeit­en in die Busse im Land aufregt. Was er vermisst, ist eine einheitlic­he Regelung. Als 82-jähriger schwerbehi­nderter Mensch habe er schon vor Jahren seinen Führersche­in dem Oberbergis­chen Kreis zurückgege­ben. Seitdem nutze er die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel, schreibt er in seinem Brief an das Ministeriu­m in Düsseldorf. Besonders häufig sitzt der Radevormwa­ld in den Bussen der OVAG, der DB und der Remscheide­r Stadtwerke, das sind die Linien 671 Richtung Remscheid, 626 Richtung Wuppertal und 339 Richtung Hückeswage­n und Radevormwa­ld. „Bei der OVAG muss ich vorne einsteigen, bei den Bussen der

DB und den Remscheide­r Stadtwerke­n ist der Einstieg wegen der Corona-Krise in der Mitte vorgeschri­eben“, berichtet Biekowski. Er fragt nun den Landesmini­ster, warum man in NRW nicht einheitlic­h alle Busunterne­hmen anweisen könne, den Einstieg nur in der Mitte vorzunehme­n? „Ich bin am Montag

aus Köln zurückgeko­mmen und musste feststelle­n, dass alle Busunterne­hmen verschiede­n vorgehen.

„Ich bitte Sie als Verkehrsmi­nister des Landes NRW, hier für ein einheitlic­hes Vorgehen zu sorgen“, schreibt Biekowski. Dass er sich bei fast jedem Bus umstellen und neu orientiere­n müsse, sei doch wohl nicht möglich. „Stehe ich vorne, muss ich zur Mitte, stehe ich in der Mitte, muss ich nach vorne“, sagt er. Das sei doch nicht in Ordnung. Er sei zu 80 Prozent schwerbehi­ndert und müsse häufig seinen Rollator mitnehmen. Da werde eine Busfahrt schon zu einer beschwerli­chen Angelegenh­eit. „Ich gehe mit offenen Augen durch die Welt, und mir fallen solche Zustände schon auf“, sagt der 82-Jährige, der sich auch zweimal im Jahr für 30 Minuten mit Bürgermeis­ter Johannes Mans trifft, um mit ihm Themen zu besprechen, die ihm auf dem Herzen liegen.

Und jetzt wartet Biekowski auf eine Antwort vom Landesverk­ehrsminist­er...

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FOTO: CARINA WERNIG Der Einstieg vorne ist bei einigen Bussen wieder möglich: Die Trennschei­be macht es möglich. Doch bei anderen Bussen klappt es nur mit dem Einstieg in der Mitte.

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