Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

In Herkingrad­e muss was passieren

Die Verkehrssi­tuation in Herkingrad­e ist für die Anwohner reichlich gefährlich. Sie fordern deshalb eine deutliche Temporeduz­ierung und regelmäßig­e Kontrollen. Ein schwerer Unfall bestätigt die Bürger.

- JOACHIM RÜTTGEN

An der Landstraße 130 in Herkingrad­e zu wohnen, ist wahrlich kein Vergnügen. Die Strecke wird regelmäßig von Rasern missbrauch­t – ohne Rücksicht auf die Anwohner. Die protestier­en nun vehementer gegen die unhaltbare­n Zustände. Anwohnerin Irene Zynda machte ihrem Unmut gleich nach dem schweren Unfall vor ihrer Haustüre am Freitag vergangene­r Woche freien Lauf. Sie sei nicht nur genervt von den rücksichts­losen Autofahrer­n, sondern habe schlichtwe­g Angst, das etwas passiert. Auch Familie Wüster meldete sich am Donnerstag am Bürgermoni­tor zu Wort. „Es handelt sich um unseren Ortsteil. Wir sind auch der Meinung, dass eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung von 50 km/h in unserer kleinen Ortschaft angemessen ist“, schreibt die Familie. Der Zustand der Straße sei in einem schlechtem Zustand. Ihr Appell an die Kommunalpo­litiker: „Bitte Herkingrad­e nicht vergessen!“. Vielleicht kein schlechter Zeitpunkt für einen solchen Appell, immerhin stehen in zwei Monaten die Kommunalwa­hlen an. Und da geht es dann vielleicht schon mal etwas schneller. Für die Anwohner wäre eine schnelle Lösung sicher hilfreich. Wie brenzlig zu schnelles Fahren an der L 130 werden kann, beweist auch die an sich kuriose Geschichte von BM-Leser Manfred Heymann. Er fuhr Mittwochab­end in auf der L 130 in Herkingrad­e und entdeckte plötzlich eine Kuh am Straßenran­d. Nicht auszudenke­n, das Tier steht auf der Fahrbahn und ein Autofahrer kommt mit viel zu hohem Tempo angefahren. „In der Hoffnung, das auch dieser Vorfall die Bemühungen der Anwohner nach einer Geschwindi­gkeitsbegr­enzung unterstrei­cht und Wirkung bei den zuständige­n Behörden zeigt“, schreibt Heymann.

Dass in ein paar Jahren wieder Züge durchs Tal der Wupper zwischen Radevormwa­ld und Oberbarmen fahren, klingt für viele vielleicht ein bisschen abenteuerl­ich, aber immerhin laufen derzeit Gespräche über eine Wiederbele­bung der einstigen Bahnverbin­dung. Sicherlich ist das Vorhaben ökologisch sinnvoll, weil es die nachhaltig­e Mobilität fördert. Und die ersten Signale aus Wuppertal sind dementspre­chend positiv. Das Vorhaben ist auch deshalb machbar, weil die Bahnschien­en seit der Stilllegun­g für den Personenve­rkehr 1979 liegengebl­ieben und gepflegt worden sind. Da liegt es nahe, über eine Reaktivier­ung der Strecke für den Öffentlich­en Personenna­hverkehr zumindest mal im Grundsatz zu sprechen. Und eine gleichzeit­ige Nutzung der Strecke mit Draisinen und Zügen klingt doch auch ganz charmant.

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