Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
In Herkingrade muss was passieren
Die Verkehrssituation in Herkingrade ist für die Anwohner reichlich gefährlich. Sie fordern deshalb eine deutliche Temporeduzierung und regelmäßige Kontrollen. Ein schwerer Unfall bestätigt die Bürger.
An der Landstraße 130 in Herkingrade zu wohnen, ist wahrlich kein Vergnügen. Die Strecke wird regelmäßig von Rasern missbraucht – ohne Rücksicht auf die Anwohner. Die protestieren nun vehementer gegen die unhaltbaren Zustände. Anwohnerin Irene Zynda machte ihrem Unmut gleich nach dem schweren Unfall vor ihrer Haustüre am Freitag vergangener Woche freien Lauf. Sie sei nicht nur genervt von den rücksichtslosen Autofahrern, sondern habe schlichtweg Angst, das etwas passiert. Auch Familie Wüster meldete sich am Donnerstag am Bürgermonitor zu Wort. „Es handelt sich um unseren Ortsteil. Wir sind auch der Meinung, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h in unserer kleinen Ortschaft angemessen ist“, schreibt die Familie. Der Zustand der Straße sei in einem schlechtem Zustand. Ihr Appell an die Kommunalpolitiker: „Bitte Herkingrade nicht vergessen!“. Vielleicht kein schlechter Zeitpunkt für einen solchen Appell, immerhin stehen in zwei Monaten die Kommunalwahlen an. Und da geht es dann vielleicht schon mal etwas schneller. Für die Anwohner wäre eine schnelle Lösung sicher hilfreich. Wie brenzlig zu schnelles Fahren an der L 130 werden kann, beweist auch die an sich kuriose Geschichte von BM-Leser Manfred Heymann. Er fuhr Mittwochabend in auf der L 130 in Herkingrade und entdeckte plötzlich eine Kuh am Straßenrand. Nicht auszudenken, das Tier steht auf der Fahrbahn und ein Autofahrer kommt mit viel zu hohem Tempo angefahren. „In der Hoffnung, das auch dieser Vorfall die Bemühungen der Anwohner nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung unterstreicht und Wirkung bei den zuständigen Behörden zeigt“, schreibt Heymann.
Dass in ein paar Jahren wieder Züge durchs Tal der Wupper zwischen Radevormwald und Oberbarmen fahren, klingt für viele vielleicht ein bisschen abenteuerlich, aber immerhin laufen derzeit Gespräche über eine Wiederbelebung der einstigen Bahnverbindung. Sicherlich ist das Vorhaben ökologisch sinnvoll, weil es die nachhaltige Mobilität fördert. Und die ersten Signale aus Wuppertal sind dementsprechend positiv. Das Vorhaben ist auch deshalb machbar, weil die Bahnschienen seit der Stilllegung für den Personenverkehr 1979 liegengeblieben und gepflegt worden sind. Da liegt es nahe, über eine Reaktivierung der Strecke für den Öffentlichen Personennahverkehr zumindest mal im Grundsatz zu sprechen. Und eine gleichzeitige Nutzung der Strecke mit Draisinen und Zügen klingt doch auch ganz charmant.