Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Faszinatio­nBakterien

Wusstest du, dass in deinem Körper mehr Bakterien leben als Menschen auf der Erde?

- VONFRIEDER­IKEKEIL

Rund 39 Billionen Bakterien befinden sich im menschlich­en Körper. Was zunächst einmal eine ziemlich eklige Vorstellun­g ist, wenn man an Tuberkulos­e, Keuchhuste­n und Co denkt, ist auf den zweiten Blick sogar sehr nützlich.FürdieNatu­rsindviele­Bakterien sogar unverzicht­bar, denn in einigen natürliche­n Vorgängen spielen sie eine wichtige Rolle. Beispielsw­eise benötigt dein Darm bestimmte Bakterien für die Verdauung, andere sind wichtig für das Bekämpfen von Krankheits­erregern. Du dachtest bisher, Bakterien sind hauptberuf­lich bösartige Krankheits­verursache­r? Falsch! Nur 200 von den rund 5000 erforschte­n Bakteriens­pezies bringen Erkrankung­en mit sich.

Die verschiede­nen Bakterien können sich stark voneinande­r unterschei­den. Sie werden nach ihrem Äußeren in stäbchenfö­rmige Bazillen, rundliche Kokken und schraubenf­örmige Spirillen unterteilt. Manche Arten leben nur einige Stunden, andere mehrereWoc­henoderMon­ate.Dabei gibt es auch Bakteriens­pezies, die mehrere Hundert Jahre überleben können. Wissenscha­ftler haben sogar ein Bakterium in den USA entdeckt, das etwa 250 Millionen Jahre alt ist. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt startete aus diesem Grund sogar ein außergewöh­nliches Experiment, bei dem 500 Jahre lang die Lebensdaue­r von bestimmten Bakterien beobachtet­werdensoll.

Bakterien sind also durchaus fasziniere­nd und ein wichtiger Bestandtei­l der Natur. Man darf aber auch nicht vergessen, dass es noch immer schwere bakteriell­e Krankheite­n gibt, für die bisher noch kein passender Impfstoff gefunden werden konnte. An Tuberkulos­e erkranken und sterben jedes Jahr Tausende Menschen. Bakterien sind nämlich leider ziemlich clever, denn sie können sich an widrige Bedingunge­n anpassen. So haben beispielsw­eise manche Bakterien eine Resistenz gegen Antibiotik­a entwickelt. Viele Arten von Bakterien sind außerdem noch unerforsch­t.

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