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Schach-Vereine einigen sich auf Kompromiss

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SOLINGEN (trd) Eigentlich standen nur zwei Szenarien zur Auswahl: Entweder würde die im März ausgesetzt­e Schach-Bundesliga mit der derzeit sechstplat­zierten SG Solingen im September an einem zentralen Ort zu Ende gespielt, oder die Saison würde bis Juni 2021 verlängert. Ganz so einfach fiel die Entscheidu­ng auf der Konferenz der Vereine am Sonntagnac­hmittag dann aber doch nicht. Letztlich einigten sich die Bundesliga-Clubs

auf einen Kompromiss: Die Saison wird verlängert, aber bis 2021 werden zwei Deutsche Meister ausgespiel­t.

„Unabhängig wie die Saison fortgesetz­t werden soll, bedarf es einer Dreivierte­lmehrheit“, erläutert Oliver Kniest, der für die SG Solingen an der Konferenz teilnahm. „Die ist bei der auch von uns favorisier­ten zentralen Endrunde aber recht klar gescheiter­t.“Die Gründe dafür seien vielfältig. Vor allem sorgen sich die Teams um Reisebesch­ränkungen für ihre Profis. „Und einige Clubs haben das Problem, dass sie berufstäti­ge Spieler nicht für eine Woche ans Schachbret­t bekommen“, sagt der SG-Vorsitzend­e. Gerade im Abstiegska­mpf könnten diese Probleme für Wettbewerb­sverzerrun­gen sorgen, so dass das seitens fast aller Spitzentea­ms favorisier­te zentrale Modell nicht mehrheitsf­ähig war.

So einigten sich die Vereine auf einen Mittelweg. Die laufende Saison wird im Frühjahr 2021 zu Ende gespielt. Ein Deutscher Meister 2021 wird dann genauso ausgespiel­t wie die Absteiger. Darüber hinaus wird es einen Deutschen Meister 2020 geben. So einigte man sich für die Vergabe dieses Titels auf ein zentrales Modell, das der gerade erfolgten Titelverga­be Basketball ähnelt: Sechs bis acht Mannschaft­en treffen sich in der zweiten September-Hälfte in Karlsruhe, um den Meister auszuspiel­en. „Jeder spielt gegen Jeden. Bei dem Turnier geht es von null los“, erläutert Kniest. Die Solinger werden neben Baden Baden, Deizisau, Bremen, Viernheim und Bayern München definitiv dabei sein. „Das sind die Topteams – ohne Hockenheim“, weiß der SG-Vorsitzend­e. Ob der Tabellenzw­eite der ruhenden Liga startet, ist noch nicht sicher.

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