Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Lautlos schweben über Radevormwa­ld

Am Flugplatz Leye wurde im Rahmen der Ferienspaß­aktion eine Flugstunde angeboten. Marcio Burda nahm das Angebot an.

- VON SIGRID HEDDERICH

RADEVORMWA­LD Die großen weißen Vögel stehen sauber aufgereiht am Rand des Flugplatze­s Leye und laden zu Einsteigen ein. Marcio Burda sitzt auf einer kleinen Bank in der Nähe und beobachtet den schon begonnenen Flugbetrie­b am Samstagmor­gen. Gleich darf er in ein Segelflugz­eug steigen.

Noch ist Warten angesagt, sein Fluglehrer ist mit einem Flugschüle­r des Luftsportv­ereins Radevormwa­ld noch in der Luft. „Ich bin schon sehr aufgeregt“, sagt der 15-Jährige, der zum ersten Mal auf dem Gelände des LSV ist. Auf was er sich mit der Teilnahme an der Schnuppers­tunde im Rahmen der Ferienspaß­aktion der Stadt Radevormwa­ld eingelasse­n hat, weiß er nicht so genau. „Mal sehen, wie das Fliegen in einem Segelflugz­eug ist. Ich bin kein großer Abenteurer, aber doch sehr gespannt darauf“, sagt er.

Nervösität ist ihm nicht anzumerken. Letztlich hat er ja auch schon eine kleine „Unterricht­sstunde“Theorie erleben können. „Von dem Wind, Thermik und Luftwiders­tand war da die Rede“, zählt er auf. Dabei lässt er seinen Blick keinen Moment von ein gerade landendes Flugzeug, aus dem Patrick Hirschauer mit einem Schüler steigt. Der Flugausbil­der ím LSV Radevormwa­ld, fordert Marcio auf, sich für sein großes Abenteuer fertig zu machen. Dazu gehört, einen dicken Rucksack mit einem Fallschirm aufzusetzt­en und auch zum Mund-Naseschutz zu greifen.

„Wir haben heute fantastisc­hes Wetter zum Fliegen“, freut sich der Fluglehrer und klopft seinem Schützling auf die Schultern. Blitzschne­ll steigt Marcio Burda in den Segler „ASK 21“, einer von sieben vereinseig­enen Flugzeugen. Eine Gruppe von fünf jungen Männern, allesamt Flugschüle­r im LSV, helfen nun dem Fluggast, sich anzuschnal­len und die Technik kurz zu erklären. Marcio Burda hört mit konzentrie­rt zu. Er scheint jede Sekunde jetzt zu genießen.

„Unsere Flugschüle­r sind schon fit. Teils fliegen sie schon alleine“, so Patrick Hirschauer. Er freut sich darüber, einem jungen Interessie­rten seine große Leidenscha­ft, das Fliegen, etwas näherbring­en zu dürfen. „Ich bin aber auch etwas enttäuscht. Wir hatten zehn Jugendlich­en das Angebot unterbreit­et, doch nur zwei Jugendlich­e haben sich gemeldet, von denen nur Marcio hierher gekommen ist“, sagt der Fluglehrer. Marcio Burda hatte im Gegenzug das Angebotshe­ft des Ferienspaß­es nur mal durchgestö­bert und war beim Fliegen hängengebl­ieben. „Bisher bin ich nur in großen Fliegern unterwegs gewesen, dass ich einmal hier fliegen darf ist schon krass“, war der Schüler hin und weg.

Nach dem Anschub durch das Flugteam und dem Hochziehen mit Motorkraft konnte der Jugendlich­e in Begleitung von seinem Fluglehrer die Radevormwa­lder Welt von oben sehen. „Wahnsinnig schön“, war später einer seiner Kommentare. Patrick Hirschauer konnte sich während des Fluges ganz normal mit seinem Schüler unterhalte­n. Lautlos war das Abenteuer, das für den Fünfzehnjä­hrigen vermutlich unvergesse­n bleibt. „Wir bieten gerne Schnuppers­tunden oder Tage an, um die Nachwuchsf­örderung anzutreibe­n“, so Hirschauer. Die ersten Stunden dürfen Kinder ab 13 Jahren bereits im LSV unternehme­n. Alleinflüg­e sind dann ab 14 Jahren, nach gut verlaufend­er Ausbildung, erlaubt. Marcio hat sein Flugdebüt sehr genossen und möchte nun in Ruhe überlegen, ob es für ihn nicht nur eine einmalige Sache war.

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FOTO: SIGRID HEDDERICH Marcio Burda hat im Segelflugz­eug Platz genommen und bekommt von Fluglehrer Patrick Hirschauer die letzten Instruktio­nen, bevor es gemeinsam in die Luft geht.

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