Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Mehr Prüfungen des Kindeswohls durch Jugendämter
DÜSSELDORF (dpa) Die Jugendämter in Nordrhein-Westfalen haben im vergangenen Jahr häufiger das Wohlergehen von Kindern in ihren Familien überprüft. 2019 waren die Behörden in 49.707 Fällen gefragt – eine Zunahme von 14,1 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Montag mitteilte. In 7094 Fällen – das entspricht 14,3 Prozent – stellte das Jugendamt dann auch eine akute Gefährdung des Kindeswohls fest. Häufigste Gründe waren Anzeichen von Vernachlässigung sowie körperliche und psychische Misshandlungen. In rund 19.000 Fällen ergab die Prüfung keine Kindeswohlgefährdung und keinen Hilfebedarf für die Familie. In mehr als jedem vierten Fall kam der Verdacht, dass ein Kind misshandelt oder vernachlässigt worden sein könnte, von Polizei, Gerichten oder Staatsanwaltschaften. In 16,2 Prozent der Fälle gaben Verwandte, Bekannte oder Nachbarn einen Hinweis, in 14,4 Prozent waren es Kitas oder Schulen. Jeder zehnte Hinweis war anonym.