Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Weitere „Alltagsmenschen“zerstört
Die Figuren standen in Moers und Gütersloh. Die Polizei ermittelt.
MOERS/GÜTERSLOH (dpa/RP) Nach Vorfällen in Rheinberg sind auch in Moers und Gütersloh menschengroße Kunstfiguren aus Beton zerstört worden. Sie stammen alle aus der Reihe „Alltagsmenschen“, in der die Künstlerin Christel Lechner aus Witten Figuren in Alltagssituationen schafft.
In Moers traf es nach Polizeiangaben von Montag die Frauenskulptur des „Amerikanischen Paars“. Während der wohlbeleibte Mann in Badeshorts sowie mit Sonnenbrille und Sonnenhut noch steht, lag seine Partnerin auf dem Pflaster. Die Figur war unter den Knien abgebrochen. Die Polizei ging davon aus, dass die Figur in der Nacht zum Sonntag zerstört wurde. Sie suchte nach Zeugen.
Das „Amerikanische Paar“ist Teil einer Ausstellung mit insgesamt 24 „Alltagsmenschen“, wie Michael Birr vom Stadtmarketing sagte. In der noch immer bedrückenden
Corona-Zeit sollten sie eigentlich gute Laune und Lebensfreude verbreiten. Die Ausstellung, die gerade erst in der Moerser Innenstadt installiert wurde, geht trotz des Vorfalls zunächst weiter.
Auch im Kreis Gütersloh wurde nach Polizeiangaben ein „Alltagsmensch“an den Beinen abgebrochen. Die Tat ereignete sich demnach am Ufer des Emssees. Die Frauenfigur gehörte zu einer Gruppe dreier Damen mit Sonnenhütchen und Sommerkleidern. Vermutlich sei die Frauenskulptur in der Nacht zum Sonntag oder am Sonntag beschädigt worden, teilte die Polizei mit.
Am vergangenen Donnerstagabend waren bereits fünf der Kunstfiguren in Rheinberg zerstört worden. Einigen Skulpturen wurde der Kopf abgeschlagen, andere wurden ins Wasser gestürzt oder umgeworfen. Die Ausstellung mit Dutzenden „Alltagsmenschen“in der Rheinberger Innenstadt und dem Stadtpark wurde am Freitag trotzdem eröffnet.