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Wiedereröffnete Schulen keine Corona-Hotspots
DRESDEN (dpa) Die sächsischen Schulen haben sich nach ihrer Wiedereröffnung in der Coronavirus-Krise bisher nicht als Hotspots für Neuinfektionen erwiesen. Das ist ein Ergebnis einer Untersuchung der Universitätsklinik Dresden, die am Montag vorgestellt wurde. Bei 2045 untersuchten Blutproben wurden in zwölf Fällen Antikörper gegen Sars-CoV-2 nachgewiesen. In einigen Schulen habe es bestätigte Coronavirus-Fälle gegeben, bei Lehrern und Schülern an den Schulen seien aber nicht überdurchschnittlich häufig Antikörper nachweisbar, hieß es. „Wir gehen in die Sommerferien 2020 mit einem Immunitätsstatus, der sich nicht von dem im März 2020 unterscheidet“, erklärte Studienleiter Reinhard Berner. Eine stille, symptomfreie Infektion habe den Erhebungen zufolge noch seltener stattgefunden als zuvor vermutet.
Untersucht wurden im Mai und Juni mehr als 1500 Schüler überwiegend der Klassenstufen acht bis elf und etwa 500 Lehrer aus Schulen in Dresden und im Landkreis Bautzen. Die Studie sei repräsentativ für Regionen mit niedrigen Infektionszahlen, sagte Berner. Kultusminister Christian Piwarz (CDU) kündigte an, dass nach den Sommerferien an den Schulen der Normalbetrieb mit Hygienevorschriften wieder beginnt. „Die Schülerinnen und Schüler werden wie gewohnt in ihren Klassen und Kursen nach den geltenden Stundentafeln und Lehrplänen unterrichtet“, sagte Piwarz.
Damit bestehe ab Ende August wieder uneingeschränkte Schulbesuchspflicht für alle Schularten und Jahrgangsstufen. Die Schulen seien bereits Ende vergangener Woche über die Pläne informiert worden, sagte Piwarz weiter und sprach von einem geplanten „Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“. So werde es weiter Hygieneregeln geben, die Einhaltung eines Mindestabstands von 1,50 Metern gelte künftig aber nicht mehr. Dies sei im Regelbetrieb nicht möglich.