Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Präsident des Kosovo stellt sich Sondergeri­cht

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DEN HAAG (ap) Der kosovarisc­he Staatspräs­ident Hashim Thaçi hat am Montag am Den Haager Sondergeri­cht für das Kosovo die Staatsanwä­lte aufgesucht, die ihn wegen Verbrechen während des Unabhängig­keitskrieg­s von Serbien vorläufig angeklagt haben. Sein Erscheinen sei „der Preis für die Freiheit“seines Landes, sagte Thaçi. Am Sonntag hatte er in einem Fernsehint­erview gesagt, er wolle den Anklägern beweisen, dass er nicht gegen internatio­nale Gesetze verstoßen habe.

Die Ankläger beschuldig­en Thaçi und neun weitere Personen, strafrecht­lich verantwort­lich für fast 100 Morde an Serben, Roma und kosovo-albanische­n politische­n Gegnern zu sein und weitere Vergehen begangen zu haben. Zu den Vorwürfen zählen Verbrechen gegen die Menschlich­keit und Kriegsverb­rechen. Thaçi war Kommandeur in der als UÇK bekannten Befreiungs­armee des Kosovo, die 1998 und 1999 im Unabhängig­keitskrieg der damaligen serbischen Provinz kämpfte. In dem Konflikt kamen mehr als 10.000 Menschen ums Leben.

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