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Düsseldorfer Heine-Preis für Rachel Salamander
DÜSSELDORF (dpa) Die Publizistin Rachel Salamander (71) erhält den mit 50.000 Euro dotierten Heine-Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf. Die Literaturwissenschaftlerin habe „couragiert maßgeblich zum Wiederaufbau des jüdischen intellektuellen Lebens nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland beigetragen“, teilte die Stadt am Montag zur Begründung der Jury mit. Mit ihren Buchhandlungen habe sie die jüdischen Autoren, deren Bücher einst verbrannt worden waren, in den Kanon deutscher Literatur zurückgeholt. Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) sagte, Salamander sei eine würdige Preisträgerin des Heine-Preises 2020. Die in München lebende Salamander eröffnete dort 1982 unter dem Namen „Literaturhandlung“eine Fachbuchhandlung für Literatur zum Judentum. Mittlerweile gibt es Zweigstellen in mehreren deutschen Städten. Das Stammhaus ist inzwischen in das Jüdische Museum München gezogen. Der seit 1972 vergebene Preis ist nach dem in Düsseldorf geborenen Dichter Heinrich Heine (17971856) benannt. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Carl Zuckmayer, Sebastian Haffner, Walter Jens, Max Frisch, Elfriede Jelinek, Amos Oz und Simone Veil.