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Tennis: Görges und Struff scheiden in Berlin aus
BERLIN (dpa) Der Tennis-Neustart in Berlin ist geglückt – wenn auch vor allem aus hygienischer Sicht. Denn ein paar Fans mehr hätte der Auftakt im Steffi-Graf-Stadion allemal verdient gehabt. Turnierdirektorin Barbara Rittner stellte beim ersten der beiden Berliner ShowEvents dennoch erleichtert fest: „Es ist ein Anfang. Bisher – toi, toi, toi – läuft‘s gut.“Von den erlaubten 800 Zuschauern – die zwischen 120 und 150 Euro zahlen mussten – hatten zunächst nur wenige den Weg auf die herrlich gelegene Traditionsanlage im Grunewald gefunden.
Dabei bot das mittägliche erste Viertelfinale, das Deutschlands Nummer zwei Jan-Lennard Struff knapp mit 3:6, 6:3, 7:10 gegen den Spanier Roberto Bautista Agut verlor, ansehnliches Rasentennis. „Diese Matches zu diesem Zeitpunkt sind enorm wichtig, um zu sehen, wo man steht“, sagte Struff. Pech hatte Julia Görges, sie knickte im Match gegen Anastasija Sevastova aus Lettland um und musste beim Stand von 3:6, 3:4 aufgeben. Das
Top-Quartett um den Weltranglistendritten Dominic Thiem greift im Halbfinale am Dienstag ein.
Der Hamburger Alexander Zverev hatte ebenso wie der Australier Nick Kyrgios abgesagt. Rittner stellte fest, dass es vielleicht auch ganz gut sei, dass nach all der Kritik wegen Zverevs Teilnahme an der umstrittenen Adria-Tour nun Ruhe um den deutschen Star einkehre. Zu den kritischen Kommentaren von Kyrgios auf sozialen Netzwerken bemerkte Thiem: „Gewisse Meinungen aus Australien sind sehr entbehrlich, glaube ich.“
In Berlin mussten alle Besucher am Eingang Fieber messen lassen und durch einen Desinfektionsnebel hindurch gehen. Bis zum Erreichen des Platzes war es Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, maximal zwei Personen durften nebeneinander sitzen. Auf dem Platz befanden sich nur vier Ballkinder, aber keine Linienrichter. Dafür ertönten bei Aufschlägen und Bällen, die im Aus landeten, „Hooo“- und „Out“-Rufe aus den Lautsprechern.