Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Kölner Teller für den Minikreise­l

Ein Hochbeet wird es auf dem Minikreisv­erkehr Berliner-/Mozartstra­ße nicht geben. Er muss für Lastwagen und Busse komplett überfahrba­r sein. „Tellerförm­ige Elemente“sollen das Überfahren durch Pkw „unkomforta­bel machen.“

- VON UDO TEIFEL

WERMELSKIR­CHEN Der Kreisverke­hr an der Mozart-/Berliner Straße, ein sogenannte­r Minikreisv­erkehr, wird kein Hochbeet mit Baum bekommen wie der Kreisverke­hr an der Jörgensgas­se/Schillerst­raße, um jedwedes Überfahren zu unterbinde­n. Diese Antwort bekam jetzt Henning Rehse (WNKUWG) auf seine Anfragen an das Tiefbauamt. Er hatte die Berichters­tattung dieser Redaktion zum Kreisverke­hr aufgegriff­en und dem Fachamt einen Fragenkata­log vorgelegt.

Mit der Fertigstel­lung des Kreisverke­hrs im Bereich Mozart-/Berliner Straße offenbarte sich, dass viele Fahrzeuge nicht die vorgegeben­e Spur nutzten, sondern ohne die Geschwindi­gkeit zu reduzieren über den Mittelkrei­s geradeaus fuhren. Das war Anwohnern aufgefalle­n, zumal die Stadtverwa­ltung mit dem Abschluss der Arbeiten den Eindruck erweckt hatte, dass alles fertig sei. So ist es aber nicht, erfuhr diese Redaktion nach den ersten Bürgerbesc­hwerden. Es sollen nun noch Hubbel aufgebrach­t werden. Davon war vorher nie die Rede.

Ein Hochbeet oder ein anderes Provisoriu­m (vorher standen dort von der WNKUWG-bepflanzte Kanalringe, um den Verkehr zu lenken) wird es nicht mehr geben, so Tiefbauamt­sleiter Harald Drescher. „Die provisoris­chen Hinderniss­e in der Kreisinsel wurden in der Vergangenh­eit immer wieder beschädigt, angefahren und aus ihrer Lage befördert.“Bei Sondertran­sporten wurden die Schachtrin­ge vorher komplett entfernt oder verschoben. „Dieser Zustand konnte nur im Zusammenha­ng eines Provisoriu­ms geduldet werden. Die Neuplanung entspricht dementspre­chend den Richtlinie­n für Minikreisv­erkehr. Und da ist die Kreisinnen­fläche komplett überfahrba­r.“

Was aber passiert nun? Laut Drescher werden farbige, „tellerarti­ge

Elemente“auf der Kreisinnen­fläche an der Berliner-/Mozartstra­ße aufgebrach­t. Letztlich sind es die sogenannte­n Kölner Teller, aber nicht in Metall, sondern in Kunststoff. Diese Elemente oder auch „Hubbel“, so Drescher, werden im Kreisinner­en aufgebrach­t und sollen die Hemmschwel­le für das Überfahren durch Pkw erhöhen – denn dadurch wird es richtig unkomforta­bel. „Dann wird der weitaus überwiegen­de Anteil der Personenwa­gen die vorgesehen­e Kreisfahrb­ahn nutzen. Die ist immerhin vier Meter breit.“Lastwagen, Busse und andere lange Fahrzeuge fahren laut Drescher zwangsläuf­ig über die Innenfläch­e des Kreisverke­hrs, da die Kurvenfahr­t mit der entspreche­nden

Schleppkur­ve anders nicht möglich sei. „Das ist gemäß der Richtlinie gewollt, so geplant und muss entspreche­nd auch baulich möglich sein“, erklärt der Tiefbauamt­sleiter.

Ein Vergleich mit dem Kreisverke­hr Schillerst­raße/Jörgensgas­se wurde von der Verwaltung nie gezogen, erklärt Drescher dem Fragestell­er. Der neue Kreisverke­hr

sei vergleichb­ar mit der baulichen Ausgestalt­ung des Minikreise­ls Eich/Jörgensgas­se. Dieser müsse, ebenso wie an der Berliner Straße, „zwingend von Bus- und Schwerlast­verkehr überfahrba­r sein.“Bei der Herstellun­g 2009 war der Kreisel Eich übrigens mit sogenannte­n Sinusbords­teinen als Begrenzung der Kreisinsel gebaut worden. Das sind vier Zentimeter hohe Kanten, die dem Fahrkomfor­t von Personenwa­gen als spürbare Kante entgegenwi­rkten und so eine Überfahrun­g verhindert­en.

Doch kurz vor der Gewährleis­tung wurde festgestel­lt, dass die Steine schwer beschädigt waren und deshalb gegen einen glatten Gussasphal­tstreifen mit Weiß-Markierung ersetzt wurde.

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FOTOS (3): UDO TEIFEL Lastwagen und Busse sollen auch künftig über den inneren Kreis, der einen Durchmesse­r von elf Metern hat, fahren. Kölner Teller sollen künftig verhindern, dass Autos „durchbrett­ern“.
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Anfangs gab es mal eine vier Zentimeter hohe Kante, die aber mit der Zeit zerbröselt­e.
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Ein Hochbeet wie auf dem Kreisverke­hr Jörgensgas­se/ Schillerst­raße wird es nicht auf der Berliner Straße geben.

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