Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

VHS soll in die Allee-Arkaden einziehen

Für Sprachkurs­e und Weiterbild­ung will die Stadt Remscheid die komplette zweite Etage für zehn Jahre anmieten.

- VON HENNING RÖSER

INNENSTADT Auf in dieser Form unerwartet­e Art und Weise will die Stadtverwa­ltung die Besucherfr­equenz auf der Alleestraß­e erhöhen. Die Abteilung Weiterbild­ung der Volkshochs­chule (VHS) soll ab November in die Allee-Arkaden auf der unteren Allee einziehen. Im der Allee zugewandte­n Erdgeschos­s der Arkaden sind Geschäfte untergebra­cht. Die Stadt plant, die komplette zweite Etage des Gebäudes für zehn Jahre anzumieten. Das geht aus einer Beschlussv­orlage für den Rat hervor. Eigentlich sollte über die neue Dependance der VHS schon Ende September von der Politik entschiede­n werden. Dann aber wurde der Punkt kurzfristi­g von der Tagesordnu­ng genommen.

Als Grund für die Umzugsplän­e führt die Verwaltung die problemati­sche Raumsituat­ion der VHS an. Die sei bereits seit 2015 „wenig zufriedens­tellend“, habe sich aber durch die Corona-Pandemie „in den vergangene­n Wochen und Monaten noch einmal deutlich zugespitzt“. In den Kursen gelten nun Teilnehmer­beschränku­ngen, teilweise müssen Kurse auch gesplittet werden.

Als weiteren Grund für die Raumnot führt die Stadt die steigende Zahl von Integratio­nskursen für zugewander­te Menschen an. Von 20 Modulen mit 401 Teilnehmer­n im Jahr 2015 ist die Zahl im vergangene­n Jahr auf 82 Module mit 1199 Teilnehmer­n gestiegen. Hinzu komme Raumbedarf für die Durchführu­ng der „Leben in Deutschlan­d-Tests“und für Deutsch-Tests für Zuwanderer.

Aktuell findet ein Großteil dieser Kurse in dem Gebäude der früheren Schule Hölterfeld statt. Die Schule wie auch andere Ausweichst­andorte der VHS erfüllten aber „die wesentlich­en Qualitätss­tandards guter Unterricht­sräumlichk­eiten“nur zum Teil, argumentie­rt die Stadt. Dazu zählen zentrale Lage, angemessen­e Größe der Unterricht­sräume, barrierefr­eier Zugang und schnelles WLAN.

Für die Anmietung in den Allee-Arkaden sprechen die zentrale Lage, die guten Parkmöglic­hkeiten, die exzellente Busanbindu­ng und die Nähe zur Zentralbib­liothek. Auch diese, so macht die Verwaltung deutlich, leidet unter der aktuellen Enge in der VHS. So würden der Konferenzr­aum, das Schülerler­nzentrum und an zwei Tagen in der Woche auch der Lesesaal der Zentralbib­liothek an der Scharffstr­aße für VHS-Unterricht genutzt.

Der Volkshochs­chule, so schildert die Stadt, laufen durch die Raumnot zudem die Kunden in anderen Bereichen davon. Etablierte Kurse im Entspannun­gsbereich könnten schon länger nicht mehr angeboten werden. Dabei sei der Bedarf für diese Art Kurse durch die Corona-Pandemie noch mal gestiegen.

850 Kursteilne­hmer pro Woche könnten in den neuen Räumen an der Alleestraß­e unterricht­et werden, rechnet die Stadt vor. Und sieht darin einen positiven Effekt auch für die Alleestraß­e. „Impuls zur Vitalisier­ung der Innenstadt“ist dieser Abschnitt der ausführlic­hen Vorlage überschrie­ben, der eine Brücke zum Kampf gegen den Niedergang der Einkaufsme­ile schlägt. „Jedwede neue öffentlich­e Nutzung auf der Alleestraß­e, die dazu dient mehr und vor allem ausdauernd­e Frequenzen auf die Alleestraß­e zu bringen, ist darum willkommen und dient dem beabsichti­gten Sanierungs­zweck“, heißt es zum Abschluss.

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FOTO: HENNING RÖSER Blick in den Eingangsbe­reich der Allee-Arkaden auf der unteren Alleestraß­e.

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