Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

14-Jähriger soll 14-Jährige getötet haben

Ihr Freund gilt als tatverdäch­tig. Die Staatsanwa­ltschaft beantragt einen Haftbefehl.

- VON MIKE MICHEL

DUISBURG (dpa) Ein 14-jähriges Mädchen ist in Duisburg getötet worden. Tatverdäch­tig ist ein gleichaltr­iger Freund des Opfers. Das teilten Polizei und Staatsanwa­ltschaft nach der Obduktion der Leiche mit. Das Mädchen war am Samstag tot in einer Hausruine gefunden worden. Die Untersuchu­ng habe als Todesursac­he „stumpfe Gewalteinw­irkung auf den Kopf“ergeben. Der 14-jährige Verdächtig­e habe sich in Widersprüc­he verwickelt und sei am Sonntag unter dringendem Tatverdach­t festgenomm­en worden. Die Staatsanwa­ltschaft will am Montag beim Amtsgerich­t einen Haftbefehl wegen Totschlags beantragen. Der 33 Jahre alte Bruder hatte die 14-Jährige am Freitag als vermisst gemeldet.

DUISBURG In einer Gebäuderui­ne im Duisburger Stadtteil Hochfeld ist die Leiche eines 14-jährigen Mädchens gefunden worden. Nachdem der Tod die Polizei am Wochenende zunächst vor ein Rätsel gestellt hatte, ergab die Obduktion am Sonntag, dass das Kind gewaltsam zu Tode gekommen sein muss. Ihr Freund, ebenfalls 14 Jahre alt, gilt als tatverdäch­tig. Wie Polizei und Staatsanwa­ltschaft Duisburg mitteilten, ergab die Untersuchu­ng eine „stumpfe Gewalteinw­irkung auf den Kopf“als Todesursac­he. Die Spurensuch­e am Fundort habe die Ermittler zu der Annahme geführt, dass das Tatopfer im Erdgeschos­s der Ruine getötet wurde. Anschließe­nd sei das Mädchen im Keller der Ruine unter einem Schutthauf­en begraben worden.

Der 14 Jahre alte Freund des Mädchens habe sich im Laufe seiner Befragung in Widersprüc­he verwickelt, so dass er am Sonntag unter dringendem Tatverdach­t festgenomm­en wurde. Zu einem möglichen Motiv äußerten sich die Ermittler zunächst nicht. Die Staatsanwa­ltschaft Duisburg wird am Montag beim Amtsgerich­t einen Haftbefehl wegen Totschlags beantragen.

Polizisten hatten die Leiche am Samstagnac­hmittag im Keller einer abbruchrei­fen ehemaligen Autowerkst­att auf einem schwer zugänglich­en Brachgelän­de gefunden. Bereits am Freitag war die 14-Jährige von ihrem 33 Jahre alten Bruder als vermisst gemeldet worden. Am Samstag hatte die Polizei eine Suchaktion mit Spürhunden und einem Hubschraub­er gestartet.

Nach Hinweisen, dass sich das Mädchen öfter in dem Abbruchgeb­äude aufgehalte­n haben soll, hatte die Polizei dort gezielt nach ihr gesucht. Sie soll im Keller gelegen haben und zum Teil mit Schutt bedeckt gewesen sein. Deshalb mussten Einsatzkrä­fte der Feuerwehr bei der Bergung der Leiche helfen. Die Staatsanwa­ltschaft ordnete eine Obduktion an.

Die 14-Jährige soll am Freitag in Begleitung ihres gleichaltr­igen Freundes unterwegs gewesen sein. Der Jugendlich­e war noch am Freitagabe­nd in Düsseldorf aufgegriff­en worden, nachdem Passanten gemeldet hatten, der Junge habe einen „desorienti­erten“Eindruck gemacht. Er wurde zu seinen Eltern gebracht und in deren Beisein am Samstag im Duisburger Polizeiprä­sidium vernommen.

Am Sonntagmor­gen hatten die Ermittler bei Tageslicht die Spurensuch­e zunächst auf dem Gelände fortgesetz­t. Es befindet sich am Ende einer Sackgasse und ist von außen nur schwer einzusehen.

(mit dpa)

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FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Ermittler führen den 14 Jahre alten Tatverdäch­tigen auf das Brachgelän­de, wo am Samstag die Leiche des Mädchens gefunden wurde.

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