Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Jeder achte Beschäftig­te ist überqualif­iziert

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BERLIN (dpa) Berufsabsc­hlüsse und akademisch­e Ausbildung sind in Deutschlan­d viel wert – zumindest auf dem Papier. Doch bei Millionen Menschen passen nach Angaben der Agentur der Arbeit berufliche Tätitgkeit und Abschluss nachher nicht zusammen. Demnach hat etwa jeder achte sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­te in Deutschlan­d einen Job unterhalb seines eigentlich­en Ausbildung­sniveaus. Das geht aus einer Antwort der Bundesagen­tur für Arbeit auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor. Insgesamt übten Ende vergangene­n Jahres 4,05 Millionen sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­te eine Tätigkeit aus, deren Anforderun­gsniveau unterhalb ihrer Qualifikat­ion lag. Das waren zwölf Prozent der 33,74 Millionen sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten. Bei den Minijobber­n war sogar jeder Fünfte formal überqualif­iziert.

Überpropor­tional von dem Phänomen betroffen sind nach den Angaben Menschen in Ostdeutsch­land und Frauen. „Arbeiten unter Qualifikat­ion schadet der Arbeitszuf­riedenheit der Betroffene­n und schmälert ihr Einkommen“, sagte die Abgeordnet­e Sabine Zimmermann, die die Anfrage gestellt hatte, der Deutschen Presse-Agentur. „Die pandemiebe­dingte Wirtschaft­skrise und die laufende wirtschaft­liche Transforma­tion verschärfe­n die Situation nochmals“, erklärte Zimmermann. Zudem würden auf diese Weise Fachkräfte gebunden, die andernorts händeringe­nd gesucht würden.

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