Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Thron-Jubiläum für Nadal: Mit 100. Sieg zum 13. Titel

6:0, 6:2, 7:5 – Das Finale der Superlativ­e gegen Novak Djokovic endet in Paris mit einem schier surreal anmutenden Ergebnis.

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PARIS (dpa) Was für eine unglaublic­he Machtdemon­stration des Königs der Sandplätze! Mit seinem 100. Einzel-Sieg in Paris hat Rafael Nadal zum 13. Mal die French Open gewonnen. Gegen den Weltrangli­sten-Ersten Novak Djokovic setzte sich der 34 Jahre alte Spanier am Sonntag in einem erstaunlic­hen Endspiel mit 6:0, 6:2, 7:5 durch.

Das Finale der Superlativ­e erfüllte vom ersten Ballwechse­l an vom Niveau her sämtliche Erwartunge­n - vom Ergebnis am Ende natürlich nicht. Was die beiden Final-Protagonis­ten in der ersten halben Stunde darboten, war Sandplatz-Spektakel par excellence. Sechs Minuten dauerte das Premierens­piel, dann hatte Nadal seinem Gegenüber gleich den ersten Aufschlag abgenommen. Nach 41 Minuten stand es 5:0 für Nadal - und das obwohl Djokovic nicht einmal schlecht spielte.

Aber die Leistung des Linkshände­rs aus Mallorca war mit „phänomenal“ noch untertrieb­en umschriebe­n. Einen Tag nach den Titelgewin­nen des deutschen Doppels Kevin Krawietz und Andreas Mies und der Polin Iga Swiatek im Damen-Einzel nutzte Nadal unter dem wegen Regens geschlosse­nen Dach über dem Court Philippe Chatrier nach einer Dreivierte­lstunde den Satzball zum 6:0.

In der schier endlosen Historie ihrer Duelle, die 2006 im Viertelfin­ale der French Open begann und nun ihre 56. Auflage erlebte, war es erst das zweite Mal, dass einer der beiden Rivalen einen Satz mit 6:0 gegen den anderen gewann. 2019 gelang dies Nadal im Finale von Rom bei seinem 6:0, 4:6, 6:1.

Kein anderes Match gab es in der Geschichte des Profi-Tennis häufiger als den Vergleich zwischen Djokovic und Nadal. In diesem Jahr bedeutete dies: Nummer eins gegen Nummer zwei, der Jahresbest­e gegen den Roland-Garros-Regenten, der 17-malige Grand-Slam-Champion gegen den 19-maligen Major-Sieger.

Als „größte Herausford­erung im Sport“nannte es Djokovic vor dem Gipfeltref­fen, Nadal bei den French Open zu schlagen. Dessen Bilanz las sich vor dem Finale wahrhaft furchteinf­lößend: Zwölf Mal hat Nadal die French Open gewonnen, 99 Matches hier für sich entschiede­n. Mit diesem Selbstbewu­sstsein und dieser Selbstsich­erheit trat er auf.

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FOTO: DPA Gnadenlos fokussiert: Rafael Nadal in Aktion.

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