Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Röntgenwoche statt Festakt und Plakettenverleihung
REMSCHEID (mw) Wilhelm Conrad Röntgen trifft es in seinem großen Jubiläumsjahr gleich doppelt: Nachdem seine große Geburtstagsfeier wegen des Lockdowns Ende März bereits ausfiel, ist die auf November verschobene Röntgen-Plaketten-Verleihung nun auch gestrichen. Laut Dr. Uwe Busch, Leiter des Deutschen Röntgen-Museums, peile man nun einen Termin „nach der Pandemie“an, vermutlich im Herbst 2021.
Auch die offizielle Eröffnung des Geburtshauses am Gänsemarkt, die ebenfalls schon Ende März hätte stattfinden sollen, wird nur im kleinen Rahmen stattfinden. Die Deutsche Röntgengesellschaft, Eigentümerin des frisch renovierten Gebäudes, wird am 13./14. November stattdessen ein Röntgen-Filmstudio einrichten und live aus Lennep senden. So können die Interessierten immerhin digital mitfeiern. An jenem Wochenende wird dort auch der diesjährige digitale Röntgenkongress der Gesellschaft enden.
Dennoch soll der am 27. März 1845 in Lennep geborene Physiker und erste Physiknobelpreisträger Wilhelm Conrad Röntgen geehrt werden. Dieses Jahr wäre er 175 Jahre alt geworden, am 8. November jährt sich seine Entdeckung der alles verändernden Strahlen zum 125. Mal. Gar nichts zu machen, kommt für Museumschef Uwe Busch nicht infrage. Daher wird es – laut jetzigem Stand – eine ganze Röntgenwoche vom 9. bis 15. November geben. Wir geben einen kurzen Überblick. X-perimente Mobil Das von der Klaus-Tschira-Stiftung mit 700 000 Euro geförderte X-perimente Mobil fährt in jener Woche in Lennep vor. Schüler des Röntgen-Gymnasiums können dann in der Aula oder der Turnhalle spannende Experimente durchführen. „Ob und wie andere Schüler mitmachen dürfen, ist wegen Corona derzeit noch unklar.“Neue Datenbank In Kooperation mit dem Bergischen Geschichtsverein hat das Röntgen-Museum den Nachlass Röntgens detailliert aufgearbeitet – und digital erfasst. Diese Datenbank soll im November vorgestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. „Möglichst alle, die etwas aus dem Nachlass Röntgens haben, können es dort eintragen“, erklärt Busch. „Wir haben selbst nicht alles, es ist alles verstreut an den Orten, an denen Röntgen war.“Und das sind zahlreiche.